Am 9. September hat Mario Draghi seinen Bericht "Die Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit – Eine Wettbewerbsstrategie für Europa" vorgestellt. Der von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen vor einem Jahr in Auftrag gegebene Bericht befasst sich mit den Herausforderungen, vor denen die Industrie und die Unternehmen im Binnenmarkt stehen.
Zukunft der europäischen Wettbewerbsfähigkeit
Draghi legt umfassenden Bericht vorEr besteht aus zwei Teilen: Der 1. Teil ist eine "Wettbewerbsfähigkeitsstrategie", in der auf 60 Seiten dargelegt wird, welche die sechs übergeordneten Ziele der EU sein sollten:
- Geänderte Realitäten bewältigen: innovativer werden und neue Wachstumsquellen erschließen; Energiepreise senken, während Dekarbonisierung und Kreislaufwirtschaft vorangetrieben werden; an veränderte geopolitische Lage anpassen, in der Abhängigkeiten verletzlich machen und die EU nicht mehr in Bezug auf die eigene Sicherheit auf andere bauen können,
- Innovationsrückstand aufholen,
- ein verknüpfter Dekarbonisierungs- und Wettbewerbsfähigkeitsplan,
- Erhöhung der Sicherheit und Reduzierung von Abhängigkeiten,
- Finanzierung von Investitionen,
- Governance der EU stärken.
Der 2. Teil geht auf 320 Seiten in die Detailanalyse und gibt Empfehlungen. Hier werden Analysen vorgenommen und jeweils zwischen 4-12 konkrete Maßnahmen für zehn Sektoren - Energie, Kritische Rohstoffe, Digitalisierung und fortgeschrittene Technologien, energieintensive Industrien, Clean Tech, Automobilwirtschaft, Verteidigung, Weltraum, Pharma, Transport – genannt. Zudem wird aufgeschlüsselt, welche Maßnahmen in welchem Zeitrahmen; in 1-3 Jahren, 3-5 Jahren oder mehr als 5 Jahren angegangen werden sollten.
Der Bericht, mit seinen 170 konkreten Vorschlägen, soll zusammen mit dem Letta-Bericht in das Arbeitsprogramm der neuen EU-Kommission und in die "Mission Letters" der neuen Kommissare einfließen.