Wirtschaftspolitische Positionen der DIHK
Gute Interessenvertretung in Berlin und BrüsselDIHK-Präsident Adrian: "Die DIHK legt hiermit die von ihrer Vollversammlung beschlossenen 'Wirtschaftspolitische Positionen' vor. Dem Beschluss ist ein intensiver Abstimmungsprozess vorausgegangen: Unternehmen unterschiedlicher Größe, zahlreiche Branchen, Hersteller und Anbieter unterschiedlicher Waren und Dienstleistungen, verschiedene Märkte, ob national, europäisch oder weltweit – die IHKs und ihre Mitgliedsunternehmen konnten sich einbringen, gerade auch mit einem Blick für die regionalen Belange."
Adrian weiter: "Die DIHK beteiligt sich national und europäisch intensiv an Gesetzgebungsverfahren. Jedes Jahr bringt sich die DIHK mit einer Vielzahl von Stellungnahmen in die Verfahren ein und ist in den Anhörungen der Fachausschüsse von Bundestag und Bundesrat regelmäßig als Sachverständige geladen. Die DIHK beteiligt sich engagiert an der politischen und fachspezifischen Diskussion in Berlin und Brüssel. Gemeinsam mit den 79 Industrie- und Handelskammern vertritt die DIHK dabei das Gesamtinteresse der deutschen gewerblichen Wirtschaft.
Die Wirtschaftspolitischen Positionen bilden die inhaltliche Basis für die wirtschaftspolitische Arbeit sowie Äußerungen und Stellungnahmen der DIHK. Wir formulieren damit Leitlinien für grundsätzliche Positionen in relevanten Politikfeldern. Über ergänzende Beschlüsse der DIHK-Gremien bleibt die DIHK gleichwohl eine lernende Organisation, die mit ihren Vorschlägen den jeweiligen für die gewerbliche Wirtschaft relevanten aktuellen Entwicklungen gerecht wird. Wichtig ist, dass IHK-Mitgliedsunternehmen, Politik und Öffentlichkeit wissen, wofür die DIHK steht. Über die Funktion der Koordinierung des weltweiten Netzes der Auslandshandelskammern reichen die Aktivitäten der DIHK in über 90 Länder. Die DIHK nimmt Erfahrungen, Feedback und Sorgen der IHK-Mitgliedsunternehmen auf und transportiert diese in den politischen Meinungsbildungsprozess.
Die abschließenden Beratungen der Wirtschaftspolitischen Positionen und deren Beschluss im November 2024 fallen in eine Zeit großer politischer Herausforderungen in Deutschland, Europa und der Welt, die durch erhebliche Unwägbarkeiten und gerade im Hinblick auf die geopolitischen Spannungen durch ernste Interessenskonflikte geprägt ist. Neben einer klaren wirtschafts- und ordnungspolitischen Grundausrichtung sind gerade jetzt Unternehmen und Politik auch auf pragmatische Lösungen angewiesen. Pragmatismus darf aber nicht beliebig werden. Deshalb ist es wichtig, das eigene Handeln und die eigenen Vorschläge an klaren Leitlinien zu orientieren.
Das gilt umso mehr, als angesichts der Vielfalt der Themen und angesichts der Komplexität der Wechselwirkungen die Gefahr zunimmt, diesen Kompass aus dem Auge zu verlieren.
Die DIHK ist davon überzeugt, dass ein wirtschaftlich wieder stärkeres Deutschland in einem starken Europa, in dem sich die Regionen kraftvoll entwickeln, zukünftig ein attraktiver Standort sein wird, in dem Unternehmen und Beschäftigte gerne beheimatet sein werden. Das ist die Zielsetzung, der sich die DIHK verpflichtet fühlt."
32 Positionen in 9 Clustern
Nachfolgend finden Sie die Wirtschaftspolitischen Leitlinien der IHK-Organisation in insgesamt 32 relevanten Politikfeldern. Der Übersichtlichkeit halber haben wir sie in 9 Clustern zusammengefasst.
Zur Erreichung dieser Leitlinien trägt die IHK-Organisation unter anderem bei durch:
Interessensvertretung und Veröffentlichungen
- Unternehmensbefragungen; DIHK-Befragungen der Industrie- und Handelskammern und der Deutschen Auslandshandelskammern (wie zu Binnenmarkthindernissen 2024); Analysen und Umfragen, beispielsweise DIHK-Gesundheitsreport oder DIHK-Report Unternehmensgründung
- Konkrete Vorschläge zu nationalen Gesetzesvorhaben und Konsultationen der EU
- Teilnahme als Sachverständige bei Anhörungen des Bundestages und anderer Institutionen
- Beteiligung an Kommissionen und Beiräten der Bundesregierung
- Unternehmergespräche mit Vertretern von Ministerien und Politik
Veranstaltungen, Schulungen, Seminare, Konferenzen und Arbeitskreise
- Veranstaltungen sowie Initiativen der IHKs auf lokaler Ebene und der DIHK auf Bundesebene
- Schulungen, Informationsveranstaltungen und Weiterbildungen der IHKs für Unternehmen. Voranbringen und Unterstützung der Unternehmen bei Beruflicher Bildung, Digitalisierung, E-Rechnung, E-Vergabe
- Arbeitskreise, Konferenzen und Online-Angebote beispielsweise zur Vernetzung der Anbieter der regionalen Gesundheitswirtschaft, zum Bürokratieabbau oder Statistik
Initiativen und Kampagnen
- Unterstützung von nationalen Initiativen (wie "Initiative Wirtschaftsschutz" der nationalen Wirtschaftsschutzstrategie, Aktionskreises gegen Produkt- und Markenpiraterie (APM) e. V.)
- Initiativen der IHKs mit den AHKs wie "Chambers for GreenTech" oder "Young Energy Europe"
Förderung des Unternehmertums durch jährlich 180.000 persönliche Kontakte und Gespräche jährlich zur Unternehmensgründung und zur Unternehmensnachfolge. Letzteres mit jährlich rd. 30.000 Beratungen und Kontakten zu Alt-Inhaberinnen und Alt-Inhabern auf Nachfolgersuche und potenziellen Nachfolgerinnen und Nachfolgern - Gemeinsame Ausbildungskampagne der IHKs und Angebote zur Berufsorientierung und MINT-Förderung. Die Arbeit von mehr als 160.000 ehrenamtlichen Prüferinnen und Prüfern in Aus- und Weiterbildung bei rund 300.000 Abschlussprüfungen pro Jahr in der Ausbildung; jährlich knapp 60.000 Prüfungen in der Fortbildung, pro Jahr rund 30.000 Beratungen in der Weiterbildung und jährlich knapp 20.000 Weiterbildungsangebote für Betriebe und Beschäftigte bundesweit sowie Initiativen zur Integration von Studienaussteigern in berufliche Aus- und Weiterbildung.
- Beteiligung bei Konzeption, Aufbau und Qualitätssicherung dualer Studiengänge; berufliches Feststellungsverfahren für Berufserfahrene ohne Abschluss und Quereinsteiger; IHK-Zertifizierungslehrgang "City-/Quartiersmanager:in (IHK)”
- Initiierung und Begleitung der IHKs von Stadtentwicklungskonzepten, Smart-City-Konzepten und –Projekten, Masterplänen für Einzelhandel, Beteiligung der IHKs bei Auswahlverfahren im Rahmen von Städtebaufördermaßnahmen
- Sensibilisierung der Unternehmen und Kommunen für das Thema Digitalisierung (Onlinepräsenz/-handel, Location based Services), aber auch ein kooperatives Baustellenmanagement während der Bauphase durch Veranstaltungen und Informationen
Hoheitliche und öffentlich-rechtliche Aufgaben
- Einigungsstellen für Wettbewerbsstreitigkeiten bei den IHKs und Hilfestellung durch IHKs gegen missbräuchliche Abmahnungen
- Umsetzung eines kundenfreundlichen und digitalen Zugangs zu den hoheitlichen und Serviceleistungen der IHK-Organisation
- Präqualifizierungsverfahren für Liefer- und Dienstleistungsunternehmen bei öffentlichen Aufträgen (sogenanntes Amtliches Verzeichnis)
GemeinsamMehrUnternehmen