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    Wie Zentren multifunktional – und zukunftsfähig – werden können

    imakomm-Studie beleuchtet Hemmnisse und Lösungsansätze
    Radfahrerin auf begrünter Einkaufsstraße

    Stadtzentren erfüllen viele Aufgaben – und müssen dafür ertüchtigt werden

    © lechatnoir / E+ / Getty Images

    Zwar prägt der stationäre Einzelhandel auch heute noch die Citys, doch die Ansprüche der Menschen an eine lebenswerte Stadt haben sich in den vergangenen Jahren verändert. Und die vielen spannenden Ideen für eine künftige multifunktionale Entwicklung sind praktisch oft kaum umsetzbar. Welche Maßnahmen weiterhelfen könnten, untersucht eine Studie aus dem Herbst 2024.

    Unter der Überschrift "Auf dem Weg zu multifunktionalen Innenstädten und Zentren" hat die imakomm Akademie, Aalen, gemeinsam mit der Deutschen Industrie- und Handelskammer und weiteren Partnern die Hemmnisse analysiert, die es auf dem Weg zu zukunftsfähigen Citys zu beseitigen gilt.

    Zahlreiche Trends beeinflussen und verändern derzeit die Innenstädte. Dazu gehören ein relativer Bedeutungsverlust des Einzelhandels, ein zunehmendes Interesse am Wohnen in der Innenstadt, die Veränderung der Arbeitswelt durch zunehmende Nutzung des Homeoffice oder die teils widerstreitenden Anforderungen von verkehrlicher Erreichbarkeit, Klimaschutz und Aufenthaltsqualität.

    Diesen zahlreichen Anforderungen in der Praxis gerecht zu werden, erweist sich oft als schwierig. Zentrale Hürden sind der Studie zufolge:

    • eingeschränkte Flächenentwicklung wegen geringen Investitionsinteresses der Eigentümer und mangelnden Zugriffs der Kommunen auf Grundstücke,
    • fehlende finanzielle Mittel und zu geringe personelle Ressourcen der Kommunen,
    • geringe Beteiligungsbereitschaft der Akteure vor Ort,
    • überschätzte Zukunftsfähigkeit des Einzelhandels.

    Um diesen Herausforderungen zu begegnen, schlagen die Autoren unter anderem eine aktive Bodenpolitik der Kommunen, neue Kommunikationsansätze und auch rechtliche Änderungen vor. 

    Aus Sicht der DIHK sollten Strategien für die Stärkung der Innenstädte gezielt auf Elemente setzen, die den Handel ergänzen. Denn trotz der abnehmenden Bedeutung des Einzelhandels wird das Einkaufen auch weiterhin die zentrale Funktion in den Innenstädten bleiben. Stärker in den Blick sollten die Akteure deshalb  Maßnahmen nehmen, die unter anderem die Erhöhung der Aufenthaltsqualität,  die Begleitung durch digitale Informationsportale, ein professionelles Immobilien- und Leerstandsmanagement und auch die alternative Nutzung öffentlicher Flächen umfassen.

    Vor dem Hintergrund intensiver Debatten um die Verkehrsberuhigung in den Innenstädten gibt die DIHK zu bedenken, dass die Erreichbarkeit der Zentren immer sichergestellt sein müsse. Dafür bedürfe es ganzheitlicher Verkehrskonzepte mitsamt einer City-Logistik. Diese sind nach Einschätzung der DIHK jeweils vor Ort zu definieren, denn pauschale Lösungen gibt es nicht. 

    Insgesamt brauche es für die Innenstadt-Transformation  wirkungsmächtiger Organisationsstrukturen – mit ausreichend Personal und Sachmitteln.

    Sie finden die Studie zum kostenfreien Download unter www.imakomm-akademie.de.

    Kontakt

    Porträtfoto Anne-Kathrin Tögel
    Anne-Kathrin Tögel Referatsleiterin Stadtentwicklung und Flächenpolitik