Unternehmertum stärken!
Auch 2021 wollten weniger Menschen als zuvor eine Firma gründen, so das Ergebnis des DIHK-Report UnternehmensgründungGründungsdynamik weiter gebremst – das Gesamtbild
Im Jahr 2021 hat das Interesse an einer Unternehmensgründung in Industrie, Handel und Dienstleistungsbranchen noch einmal merklich nachgelassen. Zwar haben etliche Gründerinnen und Gründer ihre Projekte aus dem Vorjahr nachgeholt. Aber unter dem Strich hat die Corona-Pandemie auch 2021 viel Dynamik ausgebremst, denn starke Einschränkungen der Geschäftstätigkeit haben über längere Phasen die Aussichten für Neugründungen eingetrübt. Besonders für das Gastgewerbe und auch für den Handel vermelden die Industrie- und Handelskammern weniger Gründungsberatungen. Insgesamt haben sich 10 Prozent weniger Gründerinnen und Gründer bei Ihrer IHK zur Existenzgründung persönlich informiert. Mit 159.682 Gesprächen erreicht das Gründungsinteresse in Industrie, Handel und den Dienstleistungsbranchen ein historisches Tief in der seit 2002 geführten IHK-Statistik. In den IHK-Gründungsberatungen, denen zumeist bereits ein ausformuliertes Geschäftskonzept zugrunde liegt, umfasst der Rückgang sogar 13 Prozent. Gegen den Trend ist allerdings das Interesse an Nebenerwerbsgründungen gewachsen – 4 Prozent mehr Gründerinnen und Gründer wollten sich in wirtschaftlich unsicheren Zeiten ein zweites berufliches und finanzielles Standbein aufbauen.
Interesse an Unternehmensgründungen nochmals gesunken
Corona-Unsicherheiten trüben Gründungsaussichten
Aus ihrer täglichen Beratungspraxis heraus berichten die 79 IHKs zwar von merklichen Nachholeffekten: Viele, die ihr Projekt im Jahr 2020 aufgrund der Corona-Einschränkungen zurückgestellt haben, sind 2021 an den Start gegangen. Allerdings überwogen dennoch die dämpfenden Effekte der viel länger als erwartet andauernden Corona-Pandemie. Viele IHKs berichten, dass sich durch coronabedingte Unsicherheiten die Aussichten für viele Gründungsprojekte erneut verschlechterten. Auch war und ist es in den meisten Fällen schwierig, auf Basis der vergangenen zwei Jahre konkrete Pläne für die Zukunft aufzustellen. Dies hat zu einem erneut rückläufigen Interesse an Neugründungen geführt. Zudem hat auch die aktuell nach wie vor vergleichsweise gute Arbeitsmarktlage bewirkt, dass Gründungen mangels Erwerbsalternativen mit 26 Prozent einen deutlich geringeren Anteil an den IHK-Gründungsberatungen ausmachten als vorwiegend unternehmerisch motivierte Gründungen mit 74 Prozent.
So viele Personen haben sich 2021 bei ihrer IHK zur Gründung beraten lassen – so wenig wie noch nie.
Was jetzt passieren sollte – das sagen Gründerinnen und Gründer
DIHK und IHKs haben Gründerinnen und Gründer zur Zufriedenheit mit dem Gründungsstandort Deutschland befragt. Wie im Vorjahr schätzen sie diesen gerade mit einem schwachen "befriedigend" ein. Aus den Antworten ergeben sich sieben konkrete Punkte, die die Politik aus ihrer Sicht am dringendsten angehen sollte.
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