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Die Steuereinnahmen in Deutschland (ohne Gemeindesteuern) sind im Kalenderjahr 2024 um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Hier finden Sie die aktuellen Zahlen im Überblick.
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Die Steuereinnahmen in Deutschland (ohne Gemeindesteuern) sind im Kalenderjahr 2024 um 3,9 Prozent gegenüber dem Vorjahr gestiegen. Hier finden Sie die aktuellen Zahlen im Überblick.
Das Lagebild ist dabei je nach Steuerart uneinheitlich. Während sich das Aufkommen der Gemeinschaftsteuern, deren Einnahmen zwischen Bund und Ländern aufgeteilt werden, besser als in der Steuerschätzung vom Oktober 2024 erwartet entwickelte, blieb das Aufkommen aus den Bundessteuern und den Ländersteuern hinter diesen Erwartungen zurück.
Insgesamt erzielten Bund, Länder und Gemeinden (ohne die Gemeindesteuern wie Gewerbesteuer und Grundsteuer) im Jahr 2024 Einnahmen in Höhe von 861,1 Milliarden Euro. Die bessere Entwicklung aufkommensstarker Steuerarten wie der Umsatz- und der Lohnsteuer zum Jahresende trugen dazu bei, dass entgegen der Erwartungen Mehreinnahmen in Höhe von sechs Milliarden Euro erzielt wurden. Am stärksten stiegen im Vergleich zu 2023 die Einnahmen aus den gemeinschaftlichen Steuern. Sie legten um 28,3 Milliarden Euro (4,1 Prozent) zu. Die Einnahmen aus den Bundessteuern fielen um 1,7 Milliarden Euro höher aus (1,7 Prozent), die Einnahmen aus den Ländersteuern um 1,3 Milliarden Euro (5,2 Prozent).
Im Zeitraum von 2014 bis 2024 sind die Gesamteinnahmen bis auf eine Ausnahme – das erste Jahr der Corona-Pandemie 2020 – kontinuierlich gestiegen. Flossen im Jahr 2024 noch 593 Milliarden Euro (ohne Gemeindesteuern) in die Kassen von Bund, Ländern und Gemeinden, waren es im vergangenen Jahr 2024 bereits 861,1 Milliarden Euro – insgesamt ein Zuwachs von 268,1 Milliarden Euro (45,2 Prozent). Im gleichen Zeitraum stieg das nominale Bruttoinlandsprodukt annähernd gleich stark um 1.325 Milliarden Euro (44,4 Prozent).
Besser als zuletzt erwartet, haben sich 2024 die Einnahmen aus der Lohn- und Umsatzsteuer entwickelt. Beide Steuerarten haben zusammen einen Anteil von über 60 Prozent am Gesamtsteueraufkommen. Die Einnahmen aus der Lohnsteuer legten um 5,4 Prozent auf 248,9 Milliarden zu, die Einnahmen aus den Steuern vom Umsatz (Binnenumsatzsteuer und Einfuhrumsatzsteuer) stiegen um 3,7 Prozent auf 302,1 Milliarden Euro. Die (Binnen-)Umsatzsteuereinnahmen fielen höher (+7,6 Prozent) aus als der Zuwachs beim privaten Konsum (+3 Prozent), was im Wesentlichen an Sonderregelungen lag, die zum 31. Dezember 2023 wegfielen (Wegfall des reduzierten Mehrwertsteuersatzes in der Gastronomie; Wegfall der zeitweisen Senkung des Umsatzsteuersatzes auf Lieferungen von Gas und Fernwärme). Die schwache Konjunktur sorgte dafür, dass die Einnahmen aus der Einfuhrumsatzsteuer hingegen im Jahr 2024 um 6,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr zurückgingen.
Während nahezu alle Steuerarten (ohne Gemeindesteuern) für 2024 ein Plus bei den Einnahmen aufweisen, gilt das nicht für die Körperschaftsteuer. Die Körperschaftsteuereinnahmen gingen im Vergleich zu 2023 um deutliche 11,4 Prozent zurück. Das ist sogar ein stärkerer Rückgang als in der letzten Steuerschätzung im Oktober 2024 erwartet. Es spiegelt die negative konjunkturelle Entwicklung im 3. und 4. Quartal 2024 wider, die insgesamt zu einem negativen Wachstum des Bruttoinlandsprodukts von -0,2 Prozent im Vergleich zu 2023 führte.
Auch der Einnahmezuwachs bei der veranlagten Einkommensteuer, die von Personenunternehmen und Selbstständigen gezahlt wird, fiel mit +2,0 Prozent für 2024 geringer aus als der anderer Gemeinschaftsteuern.
Der geringfügige Zuwachs bei den Einnahmen aus den Bundessteuern verteilt sich unterschiedlich auf die Steuerarten. Die Energiesteuereinnahmen gingen ebenso zurück wie die Einnahmen aus der Stromsteuer. Gestiegen sind hingegen die Einnahmen aus der Versicherungsteuer und der Tabaksteuer. Die Einnahmen aus dem Solidaritätszuschlag und der Kfz-Steuer lagen 2024 ebenfalls leicht höher als im Haushaltsjahr 2023.
Die Einnahmen aus den Ländersteuern erhöhten sich 2024 um 5,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das Aufkommen der Grunderwerbsteuer hatte sich bereits ab Mitte 2024 wieder stabilisiert. Zum Jahresende konnten die Länder hier einen Zuwachs von 4,5 Prozent verbuchen. Die Einnahmen aus der Erbschaftsteuer, die sich unterjährig sehr volatil entwickelte, stiegen in der Endabrechnung des Jahres 2024 um 7,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Die Steuereinnahmen des Bundes nach Verrechnung von Bundesergänzungszuweisungen verzeichneten zum Jahresende 2024 einen Zuwachs von 5,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die Länder verbuchten in diesem Zeitraum ein Plus von 3,2 Prozent. Die Einnahmen der Gemeinden aus ihrem Anteil an den Gemeinschaftsteuern stiegen im abgelaufenen Jahr um 6,5 Prozent.