Anders als an vielen weiteren internationalen Standorten blicken die deutschen Unternehmen in der MENA-Region und dort insbesondere in Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) optimistisch auf ihre aktuelle Geschäftslage und die künftige Entwicklung ihrer Geschäfte.
Unternehmen in Saudi-Arabien und den VAE optimistisch
AHK World Business Outlook Update für die MENA-RegionDas zeigt ein AHK World Business Outlook Update für die Region MENA (Middle East and North Africa), das die Deutsche Industrie- und Handelskammer zusammen mit dem Netz der Deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) im September und Oktober erhoben hat. Mehr als 450 Unternehmen aus dem Mittleren und Nahen Osten sowie aus Nordafrika beteiligten sich an der Umfrage.
Gute Geschäfte und expansive Investitionspläne
Demnach beurteilen im Herbst 2023 zwei Drittel der Betriebe in Saudi-Arabien (67 Prozent) ihre aktuelle Geschäftslage als gut, lediglich 2 Prozent berichten von schlechten Geschäften (Saldo 65 Punkte). Auch in den VAE sind die Unternehmen, die von guten Geschäften berichten, mit 59 Prozent in der Überzahl, nur 7 Prozent melden derzeit schlechte Geschäfte (Saldo 52 Punkte).
Während die Umfrageteilnehmer in Saudi-Arabien davon ausgehen, dass sich die Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten sogar noch besser entwickeln (Saldo 70 Punkte), sind die Betriebe in VAE etwas zurückhaltender (Saldo 50 Punkte), wenn auch noch immer deutlich optimistischer als im weltweiten Durchschnitt (Saldo 33 Punkte).
Entsprechend expansiv sind die Investitionspläne der deutschen Unternehmen sowie Unternehmen mit engem Deutschlandbezug in den beiden Ländern. In Saudi-Arabien planen 67 Prozent mit höheren Investitionen, lediglich 11 Prozent mit geringeren. In VAE wollen 48 Prozent der Unternehmen ihre Investitionen ausweiten, jedes zehnte beabsichtigt Einschnitte.
Risiken für die wirtschaftlichen Entwicklungen in der MENA-Region
Herausforderungen für die weitere Entwicklung ihrer Geschäfte sehen die Unternehmen in Ägypten (70 Prozent), in Tunesien (39 Prozent) und auch in den VAE (35 Prozent) insbesondere in Wechselkursschwankungen, in Saudi-Arabien vornehmlich im zunehmenden Fachkräftemangel (51 Prozent) und in Marokko in Rohstoffpreisen (35 Prozent) und Energieversorgung (30 Prozent).
Insgesamt belasten die Betriebe in der gesamten MENA-Region aber auch Sorgen über die Entwicklung der Nachfrage (32 Prozent) sowie über eine stärker national ausgerichtete Wirtschaftspolitik. Unsicherheiten über die Verlässlichkeit der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen herrschen bei besonders vielen deutschen Unternehmen in Algerien (62 Prozent) und Tunesien (57 Prozent) vor.
Zudem erschweren in der MENA-Region die noch immer hohen Inflationsraten und das gestiegene Zinsniveau die Finanzierung von Projekten, Investitionen sowie der Betriebsmittel – 33 Prozent sehen in der Finanzierung eine Herausforderung (weltweit 26 Prozent).