Nord- und Lateinamerika
Wirtschaftspartner im Westen
Nord- und Lateinamerika zählen zu den wichtigsten Handelspartnern der deutschen Wirtschaft. An erster Stelle stehen die Vereinigten Staaten von Amerika, die nicht nur als unser vorrangiger globaler Handelspartner gelten, sondern darüber hinaus die Spitzenposition in Bezug auf deutsche Direktinvestitionen weltweit innehaben. Mit Argentinien, Brasilien, Kanada, Mexiko und den USA stammen 5 der 20 größten Industrie- und Schwellenländer (G 20) aus dem Doppelkontinent. Kanada, Mexiko und die USA sind durch das Handelsabkommen USMCA ein eng verflochtener Wirtschaftsraum. Das wichtigste Wirtschaftsbündnis Südamerikas ist der Mercosur, dem neben den Schwergewichten Argentinien und Brasilien auch Paraguay und Uruguay angehören.
Sowohl die Corona-Krise als auch der Konflikt zwischen Russland und der Ukraine haben die weltweiten Lieferketten stark unter Druck gesetzt. Die deutsche Wirtschaft sieht die Notwendigkeit, zu diversifizieren. Dadurch sind Nord- und insbesondere Lateinamerika viel stärker in den wirtschafts- und handelspolitischen Fokus gerückt. Das Freihandelsabkommen zwischen EU und Mercosur kann neue Möglichkeiten eröffnen. Große Chancen sehen deutsche Betriebe in diesem Zusammenhang in der Landwirtschaftstechnologie, in der Rohstoffgewinnung und -aufbereitung sowie im Bereich der Industrie 4.0.
Auch für den nachhaltigen Umbau der hiesigen Wirtschaft, insbesondere der Energieversorgung sind sind die Länder Nord- und Lateinamerikas wichtige strategische Partner. Sie zeichnen sich neben den günstigen Produktionsbedingungen zum Beispiel für grünen Wasserstoff auch durch ein geringes geopolitisches Risiko aus.Stichwort kritische Rohstoffe: Hier spielen große Flächenländer wie Kanada und Brasilien, aber auch Chile eine wichtige Rolle, um Importe aus China und der Russischen Föderation wenigstens teilweise zu substituieren.
Die Volkswirtschaft Brasiliens hat sich von der Rezession der letzten Jahre erholt. Das bietet neue Anreize für deutsche Unternehmen, in diesem großen Markt zu investieren. Das Exportvolumen könnte sich ebenfalls signifikant erhöhen, erwartet die Deutsche Industrie- und Handelskammer. Auch andere Länder Lateinamerikas werden als Handels- und Investitionsstandorte zunehmend interessant. Das gilt insbesondere für das von der deutschen Wirtschaft lange vernachlässigte Kolumbien.
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