Fachkräfte mit Abschlüssen der Höheren Berufsbildung verfügen einer Studie des IW Köln zufolge über vergleichbar gute Einkommens- und Arbeitsmarktchancen wie Akademiker.
Gute berufliche Perspektiven für Meister, Fachwirte und Techniker
Der Ansturm auf die Hochschulen und die steigenden Studierendenzahlen sind seit einiger Zeit in aller Munde. Deutlich seltener gesprochen wird hingegen über eine Gruppe von Fachkräften, die im Deutschen Qualifikationsrahmen (DQR) auf gleichem Niveau liegen wie Bachelor oder Master: Absolventen einer Höheren Berufsbildung (Aufstiegsfortbildung), also diejenigen, die sich nach ihrer beruflichen Ausbildung für eine Weiterbildung zum Meister oder Fachwirt entscheiden.
Diese Gruppe ist mit allein im IHK-Bereich rund 50.000 Absolventen jährlich quantitativ viel bedeutsamer als gemeinhin angenommen – und nicht nur das: Fortbildungsabsolventen übernehmen in ihrem Erwerbsleben oft viel Verantwortung, haben hervorragende Entwicklungsperspektiven und verfügen über ein gutes Einkommen. Dies und mehr zeigt eine Studie, die das Institut der deutschen Wirtschaft (IW) 2016 im Auftrag der DIHK-Bildungs-gGmbH durchgeführt hat.
So ist ein Hochschulabschluss beispielsweise für eine Beschäftigung mit Führungsverantwortung keinesfalls Pflicht – im Gegenteil: Die Höhere Berufsbildung führt ihre Absolventen sogar häufiger in direkte Personalverantwortung: 47 Prozent der Fortbildungs-, aber nur 39 Prozent der Hochschulabsolventen bekleiden eine solche Position im Beruf. Ebenso sind Meister oder Techniker gegenüber Kollegen öfter fachlich weisungsbefugt als Akademiker (80 versus 69 Prozent). Das heißt, gerade bei Fragen der konkreten betrieblichen Umsetzung geben beruflich Qualifizierte häufiger den Ton an als ihre Kollegen aus den Hochschulen.
Auch mit Blick auf ihre beruflichen Entwicklungschancen begegnen sich Absolventen einer beruflichen Aufstiegsfortbildung wie Meister oder Techniker und Bachelor-Absolventen von der Hochschule auf Augenhöhe. Diese und weitere interessante Befunde lesen Sie hier.
IW-Köln-Studie "Karrierefaktor berufliche Fortbildung" (PDF, 1 MB)