Die Idee:
Anlässlich ihres 25-jährigen Jubiläums im Jahr 2019 nahm die Christliche Deutsche Schule Chiang Mai (CDSC) ihr ambitioniertes Projekt "Bäume für die Zukunft" in Angriff. Damit möchte die CDSC Verantwortung übernehmen und gemeinsam etwas aufbauen, das der Umwelt für viele Jahrzehnte zuträglich ist.
Im Sinne der Nachhaltigkeit wächst und gedeiht dieses Projekt ständig weiter. Die jährliche Pflanzung von Bäumen im CDSC-Wald soll schließlich die jährlichen Kohlendioxid-Emissionen der Schule, etwa 258 Tonnen CO2, kompensieren.
Der Ablauf:
Das Projekt beginnt in Klasse 6 mit einem Ausflug auf den Berg Doi Suthep in der Nachbarschaft von Chiang Mai, wo die Kinder einige Hundert Samen von verschiedenen Bäumen sammeln. Die Samen werden anschließend in der Baumschule an der CDSC in kleine Töpfchen gepflanzt. Für die kommenden acht bis neun Monate sind die Schülerinnen und Schüler für die Keimung und das Wachstum der Jungpflanzen verantwortlich.
Wenn die kleinen Bäume groß genug sind, um in der Natur zu überleben, machen die Jungen und Mädchen einen zweiten Ausflug und pflanzen die Bäumchen ein. Damit das Projekt gelingt, überprüfen die Klassen die Pflanzen weitere eineinhalb Jahre lang regelmäßig. Sie verhindern, dass Unkraut die jungen Pflanzen überwuchert, sie düngen die Bäumchen und dokumentieren ihr Wachstum.
Zur Unterstützung des Projekts ...
- ... wird im Biologieunterricht das Thema "Grüne Pflanzen – Grundlage für das Leben" behandelt. Hier bietet der Schulwald als außerschulischer Lernort ideale Voraussetzungen, um Theorie und Praxis zu verknüpfen.
- ... kooperiert die Schule mit der Forest Restoration Research Unit (Forru) der Chiang Mai University und der Division Watershed Management der Abteilung für Nationalparks, Wildtiere und Pflanzenschutz des thailändischen Ministeriums für natürliche Ressourcen und Umwelt.
Die Partner vermitteln die Flächen für das Bepflanzen und stellen ihre Expertise über die lokalen Wälder zur Verfügung. Sie begleiten die Ausflüge professionell und pflegen die neuen Bäume, wenn es die Kinder und Jugendlichen nicht können. Seit Beginn der Projektlaufzeit wurden so bereits 2.000 Bäume gepflanzt.
Das vor bald vier Jahren ins Leben gerufene Projekt hat weitere Wellen in der Schulgemeinschaft geschlagen. So verzichtet die Schule inzwischen auf Einwegplastik auf ihrem Gelände. Zudem wurden im Frühjahr 2022 insgesamt 92 Solarzellen auf dem Dach der Einrichtung installiert, die fast die Hälfte des Strombedarfs der Schule decken.
Auch gemeinschaftliche Events sollen das "Umdenken" an der Schule fördern. Dazu gehören
- von der Schülervertretung organisierte Tage, die die Lebensmittelverschwendung in der Kantine – das Wegwerfen von Essensresten – aufgreifen,
- Klassenaktionen, bei denen in Kooperation mit der lokalen Organisation "Trash Hero" Müll in der Natur gesammelt wird, und
- ein jährlicher Sponsorenlauf, an dem Schülerinnen und Schüler, Lehrkräfte, Schulleitung, Mitarbeitende, Eltern und Erziehungsberechtigte teilnehmen oder als Helfer dabei sind. Das dabei eingesammelte Geld dient der Aufrechterhaltung des Waldprojekts. Lokale Unternehmen unterstützen die Schule und spenden für die besten Läufer Gutscheine für lokale Restaurants, Freizeiteinrichtungen und Sportgeschäfte.
Um mehr Menschen von den Aktionen zu begeistern und sie zu einem nachhaltigeren Leben anzuregen, veröffentlichte die Schule zudem Artikel über ihr Engagement, etwa im Magazin "Begegnung".
Im kleinen Kreis der Schulgemeinschaft ist die Veränderung deutlich spürbar: Die Kinder haben sehr viel Spaß daran, mehr über Umwelt und Nachhaltigkeit zu lernen und den Prozess vom kleinen Samen im Wald hin zum meterhohen Baum zu begleiten.
Besondere positive Merkmale und Ausblick:
Das Projekt "CDSC Wald – Bäume für die Zukunft" zeichnet sich insbesondere durch seine nachhaltige, langfristige Ausrichtung aus, die Umweltschutz mit Lehre kombiniert.
Positiv ist außerdem die Kooperation mit anderen Schulen sowie staatlichen und wissenschaftlichen Organisationen, die Gewinnung weiterer Schulen und von Unternehmen als Sponsoren sowie der Bewusstseinswandel bei Schülerinnen und Schülern, Lehrkräften und innerhalb der Schulleitung.
Die langfristige Ausrichtung des Projekts liegt in der Natur des Vorhabens, denn schließlich nimmt der Weg vom Samen zum Baum Jahrzehnte in Anspruch. Dafür hat die Schule die Grundlagen geschaffen. Dabei leisten viele Akteurinnen und Akteure Unterstüzung, sowohl innerhalb der Schule als auch in der Region.
Noch nachhaltiger wird das Vorhaben dadurch, dass inzwischen weitere Schulen für das Pflanzen von Bäumen gewonnen werden konnten. Mithilfe der Forest Restoration Research Unit der Universität von Chiang Mai beteiligen sich inzwischen die Prem Tinsulanonda International School, die Varee Chiangmai School, die Varee Chiangmai International School und die Yupparaj Wittayalai School.
Lehrkräfte, Mitarbeitende und Schulleitung haben nun den Umweltaspekt stets im Hinterkopf und sammeln regelmäßig Ideen, die den Schulalltag nachhaltiger gestalten können. In Zukunft soll beispielsweise eine Art Waldlehrpfad auf dem Schulgelände entstehen.
Details zum Projekt finden Sie unter cdsc.ac.th.
