Junge Menschen erwarten Corporate Social Responsibility
Ein Kommentar von Ludwig PetersenViele Unternehmen werden zu spüren bekommen, dass sie im Kampf um Talente untergehen, wenn sie nicht auf diese Wünsche eingehen. Besonders die Generation Z und Millennials lassen sich kaum mehr von belanglosen und vermeintlich attraktiven Benefits überzeugen. Zwar legen auch sie Wert auf interessante Anforderungen im Beruf, flexible Arbeitsbedingungen, finanzielle Anreize oder ein harmonisches Team. Doch tief in ihrem Innern streben sie nach etwas Größerem.
Die Generation Z steht für ein stark ausgeprägtes Bewusstsein für gesellschaftliche und ökologische Belange. Das geht so weit, dass 40 Prozent der Befragten in einer Studie von Deloitte sogar angaben, Jobangebote oder Aufträge abzulehnen, wenn diese nicht mit ihren persönlichen Werten übereinstimmen. Fragt man Mitarbeiter dieser jüngsten Arbeitnehmergeneration einmal, was sie sich von ihrem Arbeitgeber wünschen, wird man überwiegend zu hören bekommen, dass dieser mehr soziale und ökologische Verantwortung übernehmen sollte. Für viele ist dies das ausschlaggebende Kriterium, sich länger als fünf Jahre an ein Unternehmen zu binden.
Corporate Social Responsibility antwortet genau auf dieses Verlangen und den Durst nach Gerechtigkeit auf sozialer sowie ökologischer Ebene. CSR fordert Firmen auf, über den rein finanziellen Gewinn hinauszudenken und freiwillig Verantwortung zu übernehmen. Das umfasst den verantwortungsvollen Umgang mit Mitarbeitern, gesellschaftliches Engagement und den Schutz unserer Umwelt.
Anstatt monatelang darüber zu reden, wünschen sich junge Menschen aber vor allem, dass Unternehmen Taten folgen lassen und in Aktion treten. Die Möglichkeiten im Rahmen von CSR sind dabei vielfältig. Eine konkrete Option, dieser Forderung nachzukommen, ist das Corporate Volunteering. Mitarbeitern wird so ermöglicht, sich während der Arbeitszeit in gemeinnützigen Projekten zu engagieren.
Weitere CSR-Elemente sind mehr Urlaubstage, erweitere Elternzeiten, Corporate Giving in Form von Spenden an gemeinnützige Organisationen oder ökologisch nachhaltige Praktiken im Betrieb etwa durch Recycling. Die Auswahl ist groß – ebenso sollte es das Engagement sein. Unternehmen, die diesen Wandel ignorieren, laufen Gefahr, im Wettbewerb um die besten Talente hoffnungslos zu scheitern.
Der Autor:
Ludwig Petersen ist Geschäftsführer der Lets GmbH, die eine Plattform für Corporate Volunteering betreibt. Dabei handelt es sich um freiwillige gemeinnützige oder soziale Aktivitäten von Mitarbeitern.