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Sozialinvestitionen als Motor für Beschäftigung und wirtschaftliches Wachstum in der EU

Kommission veröffentlichte Jahresbericht 2024
Zwei junge IT-Fachleute mit Kabeln und Smartpad

Bildung ist ein essenzieller Baustein für das Wirtschaftswachstum in der EU

© AleksandarGeorgiev / E+ / Getty Images

Sozialinvestitionen und Reformen in Schlüsselbereichen wie Bildung und Arbeitsmarktpolitik sind entscheidend für die Förderung von Beschäftigung, sozialer Inklusion und Wirtschaftswachstum in der EU. Dies bestätigt der Bericht "Employment and Social Developments in Europe 2024" (ESDE) der Europäischen Kommission.

Trotz eines langsamer werdenden Wirtschaftswachstums bleibt der Arbeitsmarkt in der EU robust. Laut Bericht stieg im Jahr 2023 die Gesamtbeschäftigung in der EU um 1,2 Prozent und in der Eurozone um 1,4 Prozent. Besonders in den Bereichen Handel, Transport sowie Unterkünfte und Gastronomie wurden zahlreiche neue Arbeitsplätze geschaffen. Mit 216,5 Millionen Beschäftigten in der EU wurde eine Rekordhöhe erreicht.

Die Beschäftigungsquote lag 2023 bei 75,3 Prozent in der EU, was darauf hindeutet, dass die EU auf dem besten Weg ist, das Ziel einer Beschäftigungsquote von mindestens 78 Prozent bis 2030 zu erreichen. Die Beschäftigungsquote für Frauen lag erstmals über 70 Prozent. Frauen sind jedoch nach wie vor überproportional in Teilzeitarbeitsverhältnissen vertreten. Zudem sehen sich viele Unternehmen mit einem akuten Fachkräftemangel konfrontiert, da trotz der hohen Beschäftigungszahlen zahlreiche Stellen unbesetzt bleiben.

Investitionen in Bildung und lebenslanges Lernen spielen laut ESDE-Bericht 2024 eine zentrale Rolle für die soziale Konvergenz in der EU. Die Verfasser betonn, dass besonders frühkindliche Bildung und Betreuung wichtige Hebel sind, um die wirtschaftlichen und sozialen Unterschiede zu verringern. Um das Ziel zu erreichen, dass bis 2030 mindestens 45 Prozent der Kinder im Alter von 0 bis 2 Jahren an frühkindlicher Bildung und Betreuung teilnehmen, müssten jährlich rund 11 Milliarden Euro zusätzlich investiert werden. Solche Investitionen verbessen dem Bericht zufolge nicht nur die Chancengleichheit für Kinder, sondern fördern auch die Erwerbsbeteiligung von Eltern, insbesondere Müttern. Im Kontext des Fachkräftemangels kommt dies den Unternehmen zugute.

Die Teilnahme von Erwachsenen an Bildungs- und Ausbildungsangeboten liegt weiterhin deutlich unter dem EU-Ziel für 2030. Im Jahr 2022 nahmen nur 46,6 Prozent der Personen im Alter von 25 bis 64 Jahren an solchen Maßnahmen teil. Die begrenzte Teilnahme wird häufig durch ein fehlendes Bewusstsein für den Bedarf an spezifischer Weiterbildung sowie durch mangelnde Verfügbarkeit oder Zugänglichkeit qualitativ hochwertiger Schulungen, zeitliche Konflikte, familiäre Verpflichtungen und finanzielle Hürden begründet.

Laut dem Bericht wird ein Schwerpunkt auf lebenslanges Lernen und Umschulung entscheidend sein für den Erfolg der grünen und digitalen Transformation sowie für die Wettbewerbsfähigkeit der EU. Der ESF+ und andere EU-Förderprogramme unterstützen die berufliche Weiterbildung und Umschulung. Diese Maßnahmen verringern zudem Disparitäten zwischen wirtschaftlich stärkeren und schwächeren Regionen.

Die Sozialinvestitionen der EU tragen wesentlich zur Verringerung sozialer und wirtschaftlicher Ungleichheiten bei. Investitionen in Bildung und Arbeitsmarktmaßnahmen stärken nicht nur die Beschäftigung und soziale Inklusion, sondern fördern auch das Wirtschaftswachstum und stärken die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Unternehmen.

Kontakt

Porträtfoto Kathrin Riedler
Kathrin Riedler Referatsleiterin Europäische Umwelt- und Rohstoffpolitik