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KI-Fabriken: Europas Schritt in die digitale Zukunft

EU plant europäisches Ökosystem für künstliche Intelligenz
Roboterarme in einer Fabrikhalle

Die EU-Kommission plant, erste Fabriken bis Anfang 2025 in Betrieb zu nehmen

© greenbutterfly / iStock / Getty Images Plus

Deutschland und sechs weitere EU-Staaten haben bereits bekräftigt: Sie wollen, dass in ihren Ländern sogenannte KI-Fabriken entstehen. Diese Zentren sollen die Entwicklung fortschrittlicher KI-Modelle vorantreiben und Innovationen fördern. Profitieren sollen neben der Forschung auch Industrie, Start-ups und KMU.

Europa hat beim Thema Digitalisierung Nachholbedarf. Dass die EU hier souveräner und innovativer auftreten muss, betonte auch die neue Digitalkommissarin und Vize-Präsidentin der Kommission, Henna Virkkunen. In ihrer Anhörung im November machte sie klar, dass die Kommission damit auch die Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Wirtschaft steigern will. Zugleich sollen digitale Technologien wie die die künstliche Intelligenz nach europäischen Standards entwickelt werden. Dabei geht es im Besonderen um Datenschutz, Transparenz und Sicherheit. 

Ein Schlüsselelement der Digitalpolitik ist der Aufbau von KI-Fabriken in mehreren EU-Mitgliedstaaten. In diesen Hightech-Zentren sollen fortschrittliche KI-Modelle entwickelt, getestet und trainiert werden. Erklärtes Ziel ist es, dass die ersten KI-Fabriken bereits in den ersten 100 Tagen nach dem Amtsantritt der neuen Kommission aufgebaut werden.

Von der Infrastruktur der KI-Fabriken sollen Unternehmen in der Breite profitieren. Das ist besonders für Start-ups und sonstige kleine und mittelgroße Betriebe wichtig. Mit ihren begrenzten finanziellen Mitteln können sie selbst nicht in teure Supercomputer und Rechenzentren investieren. In den Fabriken sollen sie Zugang zu den notwendigen Tools erhalten, um eigene KI-basierte Lösungen entwickeln zu können – beispielsweise, um generative KI-Modelle zu trainieren. Die Fabriken bieten zudem eine Chance als Innovationsplattformen, in denen verschiedene Unternehmen und Forschungseinrichtungen in den Austausch treten und so ihr Know-how ausweiten. 

Voraussetzung für die KI-Fabriken ist eine passende Umgebung mit leistungsstarken Rechenzentren und Expertenwissen. Außerdem müssen ausreichende finanzielle Mittel bereitstehen. Die bisher eingereichten sieben Vorschläge zum Aufbau einer KI-Fabrik werden nun auch vor diesem Hintergrund von unabhängigen Experten geprüft. Die gemeinsame europäische Supercomputer-Initiative EuroHPC plant, im Dezember die ersten Projekte freizugeben. 

Kontakt

Jonas Wöll_quer
Jonas Wöll Referatsleiter Digitaler Binnenmarkt, EU-Verkehrspolitik, Regionale Wirtschaftspolitik