Pfadnavigation

Informeller Rat verabschiedet Budapester Erklärung

Zentrale Punkte: Wettbewerbsfähigkeit und Implementierung des New Competitiveness Deal
Kettenbrücke in Budapest

Ziel des EU-Gipfels in Budapest war es, Europas Wettbewerbsfähigkeit und Unabhängigkeit zu stärken

© Rudy Sulgan / The Image Bank / Getty Images

Am 7. und 8. November tagte der Europäische Rat informell in Budapest. Im Mittelpunkt stand dabei die Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit Europas. Im Rahmen des Gipfeltreffens verabschiedeten die 27 Staats- und Regierungschefs die Erklärung von Budapest.

Die Erklärung von Budapest listet zwölf Ansatzpunkte, anhand denen die Mitgliedstaaten die Wettbewerbsfähigkeit Europas voranbringen möchten. Außerdem wurde Bezug auf die Berichte von Mario Draghi und Enrico Letta genommen.

Die Liste umfasst folgende zwölf Punkte:

  1. Vollendung des Binnenmarktes
  2. Verwirklichung einer „Spar- und Investitionsunion“
  3. Industrielle Erneuerung und Dekarbonisierung
  4. Einleitung eines Vereinfachungsprozesses, der für einen klaren, einfachen und intelligenten Regelungsrahmen für Unternehmen sorgt
  5. Verbesserung der Verteidigungsbereitschaft
  6. Forschung und Innovation
  7. Verfolgung der Energiesouveränität und Klimaneutralität
  8. Kreislauforientierte und ressourceneffiziente Wirtschaft
  9. Beschleunigung des digitalen Wandels in allen Industriezweigen
  10. Erschließung der Talente und Investitionen in Kompetenzen
  11. Ehrgeizige, robuste, offene und nachhaltige Handelspolitik
  12. Schaffung eines wettbewerbsfähigen, nachhaltigen und widerstandsfähigen Agrarsektors

Auch wird die EU-Kommission dazu eingeladen, bis zum Juni 2025 eine neue und umfassende horizontale Strategie zur Vertiefung des EU-Binnenmarktes zu präsentieren. Die neue Binnenmarktstrategie soll einen Fahrplan mit klaren Zeitrahmen und Meilensteinen enthalten. Sie soll dazu dienen, das volle Potential des EU-Binnenmarktes auszuschöpfen und so dem EU-Binnenmarkt als Hauptantrieb für Wachstum, Innovationen und Investitionen zu voller Funktionsfähigkeit zu verhelfen.“ Zudem fordert der Rat eine „umfassende Industriestrategie für wettbewerbsfähige Industrien und hochwertige Arbeitsplätze“.

Auch Ursula von der Leyen unterstrich in ihrer Rede beim Gipfeltreffen die Bedeutung der Wettbewerbsfähigkeit. Aus dem Bericht von Mario Draghi griff sie drei Prioritäten auf:

  1. Es gelte die Innovationslücke zu schließen: Vereinfachung und Verringerung des Verwaltungsaufwands für Start-Ups, um die digitale Innovation in der gesamten Wirtschaft zu verbreiten sowie die Notwendigkeit, Investitionen in Forschung und Entwicklung zu erhöhen
  2. Ziel sollte sein, Wettbewerbsfähigkeit, Dekarbonisierung und Digitalisierung gemeinsam voranzubringen: Zentrale Rolle soll der Clean Industrial Deal einnehmen, der auf den sektorbezogenen Dialogen der vergangenen Monate aufbauen soll. Dabei werde insbesondere die Energiefrage entscheidend sein und entsprechende Zusammenhänge mit Netzen, Verbindungsleitungen und Speichersystemen.
  3. Die strategische Sicherheit sollte gestärkt werden: Dabei gehe es um die Sicherstellung von Zugängen zu kritischen Rohstoffen. Dies könne durch Diversifizierung von Lieferketten und zurückgewinnen von Rohstoffen im Rahmen der Kreislaufwirtschaft ermöglicht werden.

Kontakt

Petri, Thorben_quer
Thorben Petri Referatsleiter Europäische Wirtschaftspolitik