Die EU-Strategie für die Raumfahrtindustrie soll sich an den Richtlinien des kürzlich vorgelegten "Kompass für Wettbewerbsfähigkeit" orientieren und den Anschluss Europas im Wettbewerb der Weltraumprogramme sicherstellen. Ziel ist es, sich langfristig als führende Weltraumnation zu etablieren. Der EU-Kommissar für Verteidigung und Raumfahrt betonte in einer Rede bei der European Space Conference 2025 die Bedeutung des Weltraums für die Zukunft Europas.
Dabei gebe es bereits heute führende europäische Systeme in der Weltraumtechnologie. Galileo, das eigene europäische Navigationssystem, Copernicus, ein fortschrittliches Erdbeobachtungssystem, und zukünftig mit IRIS2 ein hochmodernes Satellitenkommunikationsnetzwerk. Doch die Herausforderungen wüchsen. Während die Raumfahrtindustrie sich global rasant entwickle, sei Europa an einem Scheideweg: Fragmentierte Märkte, niedrige Investitionen und strukturelle Schwächen drohten die Wettbewerbsfähigkeit zu gefährden, so der Kommissar.
Um dies zu verhindern, setzt die EU auf drei Maßnahmen:
- Stärkung der Raumfahrtindustrie: Mit einem EU-Weltraumgesetz und einer EU-Strategie für die Raumfahrtindustrie sollen ein einheitlicher Binnenmarkt für die Raumfahrt geschaffen sowie Start-ups, kleine und mittlere Unternehmen sowie private Investitionen gefördert werden.
- Autonome Zugänge zum Weltraum: Europa will durch eigene, wettbewerbsfähige Trägerraketen unabhängig von Drittstaaten bleiben.
- Raumfahrt für Verteidigung und Sicherheit: Eine stärkere Verknüpfung von Raumfahrt und Verteidigung soll Europas strategische Autonomie sichern.