Ende des Jahres 2024 hat die neue EU-Kommissarin für Innovation und Start-Ups, Ekaterina Zacharieva, ihre Pläne für einen "European Innovation Act" im Europäischen Parlament vorgestellt. Ziel des Rechtsakts ist es, den europäischen Rechtsrahmen innovationsfreundlich umzugestalten, damit innovative Unternehmen unter anderem mehr legale Testräume für die Entwicklung von Lösungsansätzen unter Marktbedingungen in Form von sogenannten Reallabor erhalten.
Europäischer Innovation Act in Planung
Einfacherer Zugang zu Wagniskapital und gelockerter Rechtsrahmen für UnternehmenDarüber hinaus sollen innovative Unternehmen einen verbesserten Zugriff auf Risikokapital erhalten, um europäisches Privatkapital einfacher für die Finanzierung neuer Innovationen verwenden zu können. In ihrer Rede vor dem Europäische Parlament schlug Zacharieva ebenfalls die Option eines europaweit einheitlichen Unternehmensstatus für innovative Start-Ups vor, welcher jungen Wachstumsunternehmen länderübergreifend bei der Gründung, Skalierung und Expansion im EU-Binnenmarkt helfen könnte, Stichwort "28. Regime". Zudem soll der Innovation Act den Standort Europa attraktiver für Forschende und innovative Spitzentalente machen, sodass den Unternehmen auch entsprechende Fachkräfte bei der Entwicklung innovativer Produkte zur Verfügung stehen und ein europäischer Brain-Drain verhindert wird.
Noch befindet sich der European Innovation Act in der Planung. Die Kommission hat jedoch eine weitreichende Stakeholder-Konsultation in den kommenden Monaten angekündigt. Neben der Ausgestaltung des nächsten Forschungsrahmenprogramms der EU (FP10), das ab 2028 Horizon Europe ablöst, der Entwicklung einer Start-Up Strategie und der Vollendung des Europäischen Forschungsraums (EFR), gehört der European Innovation Act zu einem der großen Gesetzesakte im Portfolio der Innovationskommissarin. Dieser sei dringend notwendig für die europäische Wettbewerbsfähigkeit, denn "[…] wie der Draghi-Bericht gezeigt hat, gelingt es Europa nicht, Innovationen in kommerzielle Produkte umzusetzen", betonte Zacharieva vor den Europaabgeordneten.