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Bedeutende Emissionsreduktionen durch erneuerbare Energien

EU-Kommission veröffentlicht Klimafortschrittsbericht
Rauchende Schornsteine

Die Energiewende treibt die CO₂-Reduktion in der gesamten EU voran

© Dmitrii Marchenko / Moment / Getty Images

Die Treibhausgasemissionen (THG) in der EU sind im Jahr 2023 um 8,3 Prozent gesunken. Das ist eines der Ergebnisse des Klimafortschrittsberichts 2024 der Europäischen Kommission.

Das ist der größte Rückgang seit Jahrzehnten, mit Ausnahme des Jahres 2020, in dem die Emissionen pandemiebedingt um 9,8 Prozent zurückgingen. Die Emissionen liegen damit 37 Prozent unter dem Niveau von 1990, während das BIP im gleichen Zeitraum um 68 Prozent gestiegen ist. Dieses anhaltende Entkoppeln von Emissionen und wirtschaftlichem Wachstum zeigt das Potenzial einer klimafreundlichen wirtschaftlichen Entwicklung. Die EU ist damit, laut EU-Kommission, auf dem Weg, das Ziel einer Emissionsreduktion von mindestens 55 Prozent bis 2030 zu erreichen.

Der Bericht unterstreicht vor allem Emissionsrückgänge in der Industrie und Energieerzeugung, die durch das europäische Emissionshandelssystem (ETS) reguliert werden. Die Emissionen in diesen Sektoren sanken 2023 um 16,5 Prozent. Besonders die Strom- und Wärmeerzeugung verzeichnete einen Rückgang um 24 Prozent, vor allem durch den Ausbau erneuerbarer Energien sowie den schrittweisen Ausstieg aus der Kohlekraft. 

Die Einnahmen aus dem ETS erreichten 2023 rund 43,6 Milliarden Euro, von denen 7,4 Milliarden in den Innovations- und Modernisierungsfonds flossen; der Rest unterstützt nationale Klimaschutzprojekte. Diese Mittel eröffnen wirtschaftliche Chancen und Unterstützung für Unternehmen, insbesondere energieintensive Industrien, die auf klimafreundliche Technologien umstellen möchten. 

Die Emissionen in den Bereichen Gebäude, Landwirtschaft, Verkehr und Abfall, die durch die sogenannte Effort-Sharing-Verordnung (Lastenteilungs-Verordnung) geregelt werden, sind 2023 ebenfalls um rund 2 Prozent zurückgegangen. Die größten Beiträge kamen aus dem Gebäudesektor, dessen Emissionen um 5,5 Prozent gesenkt wurden. Land- und Forstwirtschaft trugen mit einem Rückgang von 2 Prozent ebenfalls bei, während die Verkehrssektoremmissionen mit weniger als 1 Prozent nur leicht sanken. Die Rolle der gewerblichen Wirtschaft in diesen Sektoren ist entscheidend, da Investitionen in emissionsarme Gebäudetechnik und saubere Mobilitätslösungen die Wettbewerbsfähigkeit langfristig steigern können.

Ein bemerkenswerter Erfolg ist der 8,5-prozentige Anstieg des natürlichen Kohlenstoffsenkpotenzials der EU im Jahr 2023, womit der Abwärtstrend im Bereich Landnutzung und Forstwirtschaft gestoppt wurde. Dieser Bereich spielt eine zentrale Rolle für die Klimabilanz und bietet gleichzeitig der Forst- und Landwirtschaft sowie den verarbeitenden Industrien Chancen, durch nachhaltige Nutzung und Aufforstungsprogramme zum Klimaschutz beizutragen.

Trotz der positiven Entwicklung in der EU ist global noch kein Emissionshöhepunkt erreicht, und die extremen Klimaereignisse in Europa verdeutlichen die Dringlichkeit weiterer Maßnahmen. Die Kommission ruft dazu auf, die Klimaanpassungsmaßnahmen auf allen Ebenen zu intensivieren, insbesondere vor dem Hintergrund der jüngsten Naturkatastrophen wie extremen Waldbränden und Überschwemmungen. Der kommende COP29-Gipfel in Baku, Aserbaidschan, wird entscheidend sein, um den internationalen Druck aufrechtzuerhalten und gemeinsam mit den Partnern verstärkte Maßnahmen zu fördern. Die EU bleibt mit ihren Mitgliedstaaten der größte Geber für Klimafinanzierung und unterstützt Partnerländer weltweit bei der Klimawende.

Kontakt

Hilden, Marlon
Marlon Hilden Referatsleiter europäische und internationale Energie- und Klimapolitik