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Was die Wirtschaft bewegt: Die Top-Themen 2025

Icon Top-Themen 2025

Auf diese Weichenstellungen kommt es jetzt für die Wirtschaft am meisten an

Bürokratie, Infrastruktur, Fachkräfte, Energieversorgung und mehr: Am Standort Deutschland gibt aktuell viele offene Baustellen – oft sogar im wahrsten Sinne des Wortes. Entsprechend viele Themen muss die künftige Bundesregierung nach den Wahlen am 23. Februar anpacken. Aus Sicht der Unternehmen müssen die Weichen so gestellt werden, dass sie tatsächlich wieder mehr unternehmen können. Zu den derzeit drängendsten wirtschaftspolitischen Fragestellungen bereitet die DIHK hier Hintergründe, Daten und Argumente auf.

Diese Top-Themen sind nachfolgend aufgeführt, unsere üblichen "Themen der Woche" finden Sie nach wie vor hier.

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Porträtbild Dr. Achim Dercks, Stellvertretender Hauptgeschäftsführer
Dr. Achim Dercks Stellvertretender Hauptgeschäftsführer
Fachkräftemangel - Mitarbeiter-gesucht-Schild in einem Supermarkt

Fachkräftesicherung muss auf der Agenda bleiben

Dass die deutsche Wirtschaft zuletzt wieder etwas weniger Probleme bei der Besetzung offener Stellen hatte, ist keine gute Nachricht: Infolge der schwachen Konjunktur ist schlicht die Personalnachfrage gesunken. So steigt die Arbeitslosigkeit, während der Fachkräftemangel fortbesteht. Dringenden Handlungsbedarf gibt es etwa bei den Themen Bürokratieabbau, Qualifizierung und Zuwanderung.

Steuerformular und Taschenrechner liegen auf einer Laptop-Tastatur, eine Hand schreibt, eine tippt

Steuerlast deutscher Unternehmen im internationalen Vergleich zu hoch

Die steuerlichen Rahmenbedingungen zählen für die Betriebe in Deutschland klar zu den Standortnachteilen. Derzeit werden Gewinne hierzulande mit rund 30 Prozent belastet. Um ein international wettbewerbsfähiges Niveau zu erreichen – der EU-Durchschnitt etwa liegt bei 21,1 Prozent – muss viel geschehen, von der Abschaffung des Solidaritätszuschlags bis zur Reform der Wegzugsbesteuerung.

Ordner und Papiere stapeln sich auf einem Schreibtisch

Bürokratie weiter systematisch abbauen, neue Belastungen vermeiden

Betriebe und Behörden hierzulande ächzen unter den Lasten von Regulierung und unnötiger Bürokratie. Lobenswerte Vereinfachungs- und Beschleunigungsvorhaben liegen auf Eis, einzelne Abbaumaßnahmen werden durch neue Pflichten und Vorschriften an anderer Stelle konterkariert. Die DIHK mahnt wirksame Bürokratiebremsen und einen Kulturwandel bei allen Verantwortlichen an. 

Schuldenbremse

Solide Staatsfinanzen bringen der Wirtschaft Vertrauen, Stabilität und Wachstum

Wie der Staat künftig seine Kernaufgaben finanzieren soll, ist eine zentrale Frage auch und gerade für die Unternehmen. Denn eine verantwortungsvolle Haushaltspolitik schafft Vertrauen, sichert die Stabilität des Euro und bietet Spielräume für wirtschaftliche Entwicklung. Umgekehrt sind resiliente und handlungsfähige öffentliche Haushalte auf Dauer nur bei positivem Wirtschaftswachstum möglich.

Strommast vor Abendhimmel

Energiepreise bedrohen Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Industrie

Immer mehr Betriebe hierzulande denken darüber nach, ihre Produktion aufgrund der hohen Energiepreise einzuschränken beziehungsweise ins Ausland zu verlagern. Wenn nicht gegengesteuert wird, droht ein Verlust wichtiger Teile der hiesigen Industrie. Die DIHK plädiert deshalb dafür, 10 bis 15 Milliarden Euro aus dem Klima- und Transformationsfonds für eine unmittelbare Entlastung zu verwenden.

Rahmede Viadukt

Mehr als dringend: Sanierung und Ausbau der Verkehrsinfrastruktur

Der schlechte Zustand der Verkehrswege in Deutschland wird für die Wirtschaft zunehmend zum Problem. Um Engpässe zu beseitigen, marode Bauwerke instand zu setzen und veraltete Technik zu modernisieren, sind nicht nur erhebliche Investitionen in Straßen, Schienen und Wasserwege nötig. Es bedarf auch eines Wechsels vom "Bauen nach Kassenlage" hin zu einer langfristigen und glaubwürdigen Strategie.

Team umgeben von Pflanzen

Berichtspflichten über Berichtspflichten – Betriebe entlasten

Schon bald will die EU-Kommission verschiedene Regelungen zur Nachhaltigkeitsberichterstattung entschlacken. Wenn auch viele Betroffene eine beherzte Streichung der Berichtspflichten für richtiger hielten, ist das ein Hoffnungsschimmer. Nun müssen die Regeln zeitnah überarbeitet oder abgebaut und Obergrenzen gesenkt werden. Helfen würden auch ein freiwilliger KMU-Standard und eine digitale Plattform.

fünf junge Menschen stehen beisammen und lachen in die Kamer

Betriebliche Ausbildung stärken – Fachkräfte sichern

Die Zahl der dualen Ausbildungsverträge ist rückläufig – wobei es deutlich mehr offene Stellen gibt als Bewerberinnen und Bewerber. Weil die Entwicklung mittelfristig den Fachkräftemangel weiter zu verschärfen droht, sollte die neue Bundesregierung deutliche Akzente setzen. Stichworte sind etwa Berufsorientierung, Jugendberufsagenturen, Gleichwertigkeit, Nachqualifizierung oder die Anwerbung von Azubis aus dem Ausland.

Balkendiagramme schweben über einem Laptop

Mehr Wachstum durch höhere Investitionen

Seit 2023 sind die Investitionsabsichten der Unternehmen im Deutschland unter dem Strich negativ – ein klares Alarmsignal. Denn dieser Trend zeugt nicht nur von mangelndem Vertrauen in den Standort, angesichts der vielen Herausforderungen würden mehr Mittel dringend benötigt – etwa für Transformations- oder Infrastrukturaufgaben. Die Bedingungen für private wie öffentliche Investitionen müssen deshalb deutlich verbessert werden.