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Für die Zukunft des Wirtschaftsstandorts EU: Europäisches Parlament der Unternehmen

Digitales Abstimm-Instrument auf den Tischen im Europäischen Parlament

Zuletzt hatten europäische Unternehmerinnen und Unternehmer 2018 Gelegenheit, beim EPdU ihre Stimme abzugeben

© Witness Images

Am 14. November kommen in Brüssel beim "Europäischen Parlament der Unternehmen"  (EPdU) rund 700 Unternehmerinnen und Unternehmer aus ganz Europa zu Wort: Für einen Tag nehmen sie in einer simulierten Parlamentssitzung die Plätze der Abgeordneten des Europäischen Parlaments ein. Hier können sie ihre Botschaften und Erwartungen rund um wirtschaftspolitische Themen direkt an die Vertreterinnen und Vertreter der EU-Institutionen richten. Die bereits sechste Auflage des EPdU ist die größte Veranstaltung ihrer Art auf Ebene der Europäischen Union. Organisiert wird sie von Eurochambres, dem Dachverband der europäischen Industrie- und Handelskammern. Das Treffen ist ein starkes Zeichen für den Wirtschaftsstandort Europa. Und es zeigt: Die Unternehmerinnen und Unternehmer möchten dessen Zukunft aktiv mitgestalten.

Wie funktioniert das EPdU?

Das EPdU gibt Teilnehmenden die Gelegenheit, mit den EU-Institutionen über wirtschaftspolitische Fragestellungen zu diskutieren und abzustimmen. Im Fokus stehen in diesem Jahr drei Themen, die die Wirtschaft aktuell besonders herausfordern: Fachkräftesicherung, die Energiekrise sowie die Stärkung der europäischen Wettbewerbsfähigkeit.

Fachkräfte im Binnenmarkt sichern

Die erste Sitzung des EPdUs ist der Fachkräftesicherung im Binnenmarkt gewidmet. Aus gutem Grund: Wegen des demografischen Wandels könnte die Zahl der Erwerbstätigen in der EU in den nächsten 30 Jahren um 50 Millionen zurückgehen. Um besser auf die Anforderungen des Arbeitsmarktes reagieren zu können, müssen Instrumente wie Mobilitätsprogramme und die lebenslange berufliche Aus- und Weiterbildung verbessert werden.  Hindernisse beispielsweise bei der Anerkennung von Qualifikationen beeinträchtigen nach wie vor das Funktionieren des Binnenmarktes und die Mobilität auf dem Arbeitsmarkt.

Die Energiekrise meistern

Beim zweiten Themenblock steht die Energiekrise im Mittelpunkt. Aufgrund noch immer hoher Energiepreise und Unsicherheiten in der Energieversorgung besteht die reale Gefahr einer schleichenden Abwanderung wichtiger Industrien aus Europa. Insbesondere Unternehmen der energieintensiven Branchen erwägen, ihre Standorte ins Ausland zu verlagern. Dies würde mit einem Wohlstandsverlust einhergehen und wichtige Wertschöpfungsketten in Europa gefährden. Es sollte daher vermehrt auf den Ausbau erneuerbarer Energien einschließlich Wasserstoff sowie deren Infrastruktur gesetzt werden, um eine saubere, sichere, und erschwingliche Energieversorgung zu gewährleisten.

Weltmärkte öffnen

Zu guter Letzt widmet sich eine Sitzung der EU-Handelspolitik. Hier liegen große Potenziale, internationale Märkte für europäische Waren, Dienstleistungen und Investitionen zu öffnen und Handelshemmnisse abzubauen. Insbesondere Abkommen mit Lateinamerika und der Indopazifikregion stehen derzeit im Fokus. Dabei sind mittelstandsfreundliche Regelungen etwa zu Ursprungsregeln wichtig, damit gerade kleine und mittlere Unternehmen die Vorteile der Abkommen auch nutzen können.

Aussprache und Abstimmung

Wenige Monate vor der Europawahl im Juni 2024 vermittelt das EPdU den EU-Entscheidungsträgern, was die teilnehmenden Unternehmerinnen und Unternehmer von der Europapolitik erwarten. Die Ergebnisse der Konferenz fließen auch in die weitere Arbeit der europäischen Industrie- und Handelskammern in Brüssel ein.

Wer nicht mit vor Ort sein kann, kann die Debatte über einen Livestream verfolgen: www.parliament-of-enterprises.eu .

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Freya Lemcke Leiterin der DIHK-Vertretung bei der EU

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Jana Paratz Referatsleiterin Beziehungen zu Eurochambres, Politikkontakte