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Deutsche Unternehmen blicken zuversichtlich auf Afrika-Geschäfte

Fabrik in Afrika

International aktive deutsche Betriebe in Subsahara-Afrika wollen ihre Investitionen steigern

© Igor-Kardasov / iStock / Getty Images Plus

Die Hoffnungen in den afrikanischen Kontinent sind groß – das zeigt eine Sonderauswertung des aktuellen AHK-World Business Outlook. In dieser halbjährlichen Umfrage der deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) wurden im Herbst 2024 rund 3.500 Mitgliedsunternehmen weltweit zur Einschätzung ihrer Geschäftssituation befragt. 

Das Ergebnis der Auswertung für Subsahara-Afrika: Deutsche Unternehmen in der Region blicken besonders positiv ins kommende Jahr. 59 Prozent der dort aktiven Befragten erwarten bessere Geschäfte. Damit haben sich die Aussichten gegenüber der Frühjahrsumfrage deutlich verbessert, und die Unternehmen vor Ort sind optimistischer als im weltweiten Durchschnitt. Im globalen Vergleich zeigt Subsahara-Afrika eine deutlich stärkere Dynamik und bietet damit ein großes Wachstumspotenzial für die deutsche Wirtschaft. 

Positive Investitionsabsichten 

Auch die Investitionsbereitschaft der Unternehmen in Subsahara-Afrika ist im Vergleich zur Frühjahrs-Befragung gestiegen, während sie sich weltweit und insbesondere auch in Deutschland selbst verringert hat. So planen 31 Prozent der vor Ort engagierten Betriebe höhere Investitionen in den nächsten zwölf Monaten. Nur 15 Prozent erwägen, sie herunterzufahren. Diese Entwicklung unterstreicht das wachsende Vertrauen deutscher Unternehmen in die Region. Die Chancen, die Subsahara-Afrika als aufstrebenden Markt attraktiv machen, zeichnen sich immer deutlicher ab. Hier gibt es eine sehr junge Bevölkerung, schnell wachsende Volkswirtschaften sowie immense Rohstoffvorkommen und große Potenziale für erneuerbare Energien.

Die Region zählt damit zu den Gebieten, in denen sich Geschäftserwartungen und Investitionsbereitschaft besonders positiv entwickelt haben. Allerdings hat sich die aktuelle Lage der Unternehmen vor Ort gegenüber der Vorumfrage deutlich eingetrübt: 34 Prozent der Befragten sprechen von einer guten Geschäftslage, während 20 Prozent ihre Situation aktuell als schlecht einschätzen. Vor dem Hintergrund der global zunehmenden geopolitischen Spannungen und struktureller Umbrüche unterstreichen die Ergebnisse der Sonderauswertung dennoch: Die langfristigen Chancen sind enorm, der afrikanische Markt wird immer wichtiger. Dies gilt insbesondere bei paralleler Betrachtung anderer Weltregionen wie Europa und Asien, die zuletzt schwächer abschnitten.

Risiken und Herausforderungen bleiben bestehen

Bei allen positiven Trends bleibt das Afrika-Geschäft jedoch nicht ohne Risiken. Besonders die unsichere wirtschaftspolitische Lage, die oft mangelnde Infrastruktur, bürokratische Hürden und Finanzierungsschwierigkeiten stellen herausfordernde Faktoren dar. Als größtes Geschäftsrisiko sehen die Befragten die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen, die sich im Vergleich zur Frühjahrsumfrage weiter verschlechtert haben.

Für Unternehmen ist es daher essenziell, vor einem Engagement eine fundierte Einschätzung des jeweiligen Marktes und der individuellen Risiken vorzunehmen. Der Austausch mit den deutschen Auslandshandelskammern (AHK) in Afrika bietet wertvolle Einblicke und Unterstützung, um das spezifische Potenzial und die Herausforderungen vor Ort besser zu verstehen.

Wirtschaftsdelegationen und "GABS" in Nairobi eröffnen Chancen

Auch die Bundespolitik sieht das große Potenzial im Afrika-Geschäft und ist gleich mehrfach zu Gast auf dem afrikanischen Kontinent. Dabei bieten sich für Unternehmen spannende Gelegenheiten, um die Möglichkeiten in Subsahara-Afrika im Rahmen hochrangiger Wirtschaftsdelegationen besser kennenzulernen: Vom 1. bis 4. Dezember besucht Bundeswirtschaftsminister  Robert Habeck gemeinsam mit einer Wirtschaftsdelegation Kenia anlässlich des German-African Business Summit (GABS), der vom 2. bis 4. Dezember in Nairobi stattfindet. 

Vom 10. bis zum 15. Dezember wird zudem Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier gemeinsam mit Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft und Politik Nigeria und Südafrika bereisen. Diese Delegationsreisen und der GABS eröffnen deutschen Unternehmen die Gelegenheit, Kontakte zu knüpfen und zu erkunden, ob sich der Optimismus in konkrete Geschäftsmöglichkeiten übersetzen lässt. Denn Schnelligkeit und die richtigen Ansprechpartner vor Ort können am Ende entscheiden, wer das Geschäft in Afrika zu seinem Vorteil nutzen kann.

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Dr. Thando Sililo Referatsleiter Regionalinitiative Subsahara Afrika (SAFRI) und German-African Business Summit (GABS)

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Machleid, Lola Marie
Lola Marie Machleid Referatsleiterin Internationale Konjunktur