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Zinssenkung ein "wichtiges Signal" für die deutsche Wirtschaft

Treier: Von der EZB geöffnetes Zeitfenster für Wachstumsimpulse nutzen
Zentrale der Europäischen Zentralbank mit der Euro-Plastik im Vordergrund

Die jüngste Zinsentscheidung aus Frankfurt fiel wenig überraschend aus

© AndresGarciaM / iStock / Getty Images Plus

Die Europäische Zentralbank (EZB) hat erwartungsgemäß in ihrer Sitzung am 17. April die Leitzinsen erneut gesenkt. Nach Ansicht der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) sollte die neue Bundesregierung die nun günstigeren Finanzierungskonditionen als Chance begreifen, den Standort Deutschland konsequent voranzubringen.

Volker Treier erklärend 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

"Die Zinssenkung der Europäischen Zentralbank um 25 Basispunkte ist gerade in diesen handelspolitisch schwierigen Zeiten ein wichtiges Signal für die deutsche Wirtschaft", kommentiert DIHK-Chefanalyst Volker Treier die Verringerung des Einlagensatzes auf nunmehr 2,25 Prozent. "Sie wird auch von den Märkten erwartet, weil sich ein wesentlicher Fixpunkt – die Entwicklung der Inflationsrate – in Richtung Zwei-Prozent-Ziel bewegt." 

Den Verunsicherungen auf den globalen Märkten aufgrund der erratischen Zollentscheidungen des US-Präsidenten könnten deutsche Unternehmen mithin besser begegnen, wenn sie günstiger an finanzielle Mittel kämen, erklärt Treier. So falle es ihnen leichter, in ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit zu investieren.

Jetzt hausgemachte Probleme anpacken

Der DIHK-Chefanalyst stellt jedoch klar: "Dass die Unternehmen in Deutschland wieder kräftiger investieren, hängt natürlich im wesentlichen Maße davon ab, ob die neue Bundesregierung jetzt die im Koalitionsvertrag angekündigten Maßnehmen schnell und konsequent umsetzt." 

Trotz aller geo- und handelspolitischen Turbulenzen der letzten Wochen gelte: "Viele Probleme des Wirtschaftsstandorts Deutschland sind hausgemacht. Nur wenn sich die zukünftige Wirtschaftspolitik auf die Verbesserung der zentralen Wettbewerbsfaktoren konzentriert – schnellere und vor allem digitale Prozesse, wenig Bürokratie, günstigere Energie, niedrigere Steuern –, können Unternehmen Zollstürmen ebenso trotzen wie einer möglichen globalen Konjunkturabkühlung." 

Treiers Appell: "Die Bundesregierung sollte das von der EZB geöffnete Zeitfenster günstiger Finanzierungskonditionen konsequent nutzen, um schnell deutliche Impulse für mehr Wachstum und eine umfassende Modernisierung unseres Standorts zu setzen."

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Dr. Kathrin Andrae Referatsleiterin Öffentliche Finanzen

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