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Wirtschaftskrise kostet Existenzen

DIHK-Chefanalyst Treier zu den jüngsten Insolvenzzahlen
Verzweifelter Mann sitzt neben den Resten einer Büroausstattung

Immer mehr Betriebe in Deutschland müssen aufgeben

© DNY59 / E+ / Getty Images

Die Pleitewelle nimmt kein Ende: Im vergangenen November erreichte die Zahl der Firmeninsolvenzen ihren höchsten Stand seit zehn Jahren. Für 2025 befürchtet die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) sogar eine weitere Verschärfung der Lage.

Wie das Statistische Bundesamt anhand vorläufiger Ergebnisse mitteilt, lag die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen in Deutschland im Januar 2025 um 14,1 Prozent über dem Vorjahresniveau. Im November 2024 gab es nach den jetzt gemeldeten endgültigen Ergebnisse der Amtsgerichte 1.787 beantragte Unternehmensinsolvenzen, das waren 18,1 Prozent mehr als im November 2023.

Trüber Ausblick

Volker Treier sinnierend 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

"Die Wirtschaftskrise kostet immer mehr Betriebe die Existenz", kommentiert DIHK-Chefanalyst Volker Treier diese Entwicklung. "Die Unternehmensinsolvenzen erreichen den höchsten November-Stand seit zehn Jahren." 

Auch der Ausblick für 2025 ist nach Treiers Einschätzung "trübe". Fast jedes fünfte Unternehmen kämpfe mit Liquiditätsschwierigkeiten, so viele wie seit der Corona-Pandemie nicht mehr. 

Über alle Branchen hinweg

"Die Malaise zieht sich durch die gesamte Branchenlandschaft", so der DIHK-Chefanalyst. "Im Kraftfahrzeugbau berichtet fast jedes vierte Unternehmen von Zahlungsengpässen; in den Gesundheits- und sozialen Diensten, im Gastgewerbe und in der Bildungswirtschaft sind es jeweils 25 Prozent und mehr", verweist er auf Ergebnisse der aktuellen DIHK-Konjunkturumfrage mit mehr als 23.000 Unternehmensantworten. Insgesamt sei somit im laufenden Jahr sogar mit einem weiteren Anwachsen der Insolvenzwelle zu rechnen. 

Die Maxime der Politik müsse jetzt lauten, so Treier: "Runter mit der Bürokratie, runter mit den Belastungen bei Energiekosten und Steuern, damit die Wirtschaft mit wettbewerbsfähigen Rahmenbedingungen rasch aus der Krise kommt."

 

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Evers, Marc_neu
Dr. Marc Evers Referatsleiter Mittelstand, Existenzgründung, Unternehmensnachfolge

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Portätbild Sven Ehling
Sven Ehling Pressesprecher | Visuelle Kommunikation