Trotz eines – vor allem rechnerisch bedingten – Mini-Zuwachses beim Bruttoinlandsprodukt (BIP) geht die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) nicht davon aus, dass sich die deutsche Konjunktur kurzfristig erholen wird.
Wirtschaft bleibt in der Schwächephase
Martin Wansleben zu den jüngsten BIP-QuartalszahlenWie das Statistische Bundesamt jetzt anhand vorläufiger Zahlen mitteilte, legte das deutsche Bruttoinlandsprodukt im dritten Quartal 2024 gegenüber dem zweiten um 0,2 Prozent zu. Gleichzeitig wurde allerdings die Wirtschaftsleistung des zweiten Quartals von minus 0,1 Prozent auf minus 0,3 Prozent erheblich herabkorrigiert. Im Vergleich zum Vorjahresquartal nahm das BIP im Berichtszeitraum preisbereinigt um 0,2 Prozent zu, preis- und kalenderbereinigt jedoch um 0,2 Prozent ab.
Das geringe Wachstum des BIP im dritten Quartal könne das nochmals nach unten revidierte schlechte zweite Quartal "leider nicht ausgleichen", stellt DIHK-Hauptgeschäftsführer Martin Wansleben klar. "Die deutsche Wirtschaft kommt nicht vom Fleck."
Er verweist auf die Ergebnisse der jüngsten DIHK-Konjunkturumfrage, die nahelegen, "dass diese Schwächephase andauern wird". Wansleben: "Besonders in der Industrie sind die Aussichten schlecht. Die Krise ist nicht nur konjunkturell, sondern hat handfeste strukturelle Ursachen."
"Die Regierung muss endlich liefern!"
Die Unternehmen benötigten "dringend mehr Klarheit in Bezug auf die Verbesserungen der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen hierzulande", fordert der DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Die Bundesregierung muss endlich liefern. Es wird Zeit, dass der Beschleunigungspakt mit den Ländern endlich richtig umgesetzt wird und nicht im Gesetzgebungsprozess stecken bleibt." Gleiches gelte für die Wachstumsinitiative mit ihren 49 Einzelmaßnahmen.
"Die Unternehmen brauchen aber zudem Entlastung bei den Energiekosten", so Wansleben weiter. "Das wären erste konkrete Schritte, denen aber noch viele weitere folgen müssten, um wieder auf einen nachhaltigen Wachstumspfad gelangen zu können."