Als "eine gute Nachricht für die Unternehmen" bewertet Rainer Kambeck, Steuerchef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), "dass die Bundesregierung die steuerlichen Impulse der Wachstumsinitiative schnell umsetzt". Insgesamt könne das "Abschreibungspaket" aber noch verbessert werden.
Verbesserungen bei der Abschreibung setzen wichtige Impulse
DIHK-Steuerchef Kambeck hofft auf rasche Umsetzung des Kabinettsbeschlusses"Zwar fallen spiegelbildlich zu den sofort wirkenden steuerlichen Entlastungen der Unternehmen die Steuereinnahmen des Staates etwas geringer aus", räumt Kambeck ein, "aber schon mittelfristig werden aufgrund der höheren Investitionen Wachstum und Beschäftigung positiv beeinflusst, was wiederum zu höheren Staatseinnahmen führen wird."
Grenze für GWG-Sofortabschreibungen anheben
Positive Impulse erwartet der DIHK-Steuerchef auch von der verbesserten Pool-Abschreibung. Allerdings: "Noch wirkungsvoller wären diese Maßnahmen, wenn gleichzeitig die Grenze für Sofortabschreibungen von Geringwertigen Wirtschaftsgütern (GWG) angehoben worden wäre. Das gesamte 'Abschreibungspaket' könnte also für die Unternehmen noch verbessert werden, wenn diese Grenze etwa auf 2.500 Euro angehoben würde, wie es vor Kurzem eine Expertenkommission des Bundesfinanzministeriums empfohlen hat." (Siehe dazu auch Meldung vom 19. Juli).
Ein Pluspunkt für die forschenden Unternehmen sei die weitere Verbesserung der steuerlichen Forschungszulage, so Kambeck: "Damit werden gute Impulse zur Ausweitung der unternehmerischen FuE-Aktivitäten gesetzt, was hilft, Wohlstand und Arbeitsplätze in der Zukunft zu sichern."
Zügige Umsetzung mit Unterstützung der Länder nötig
Sein Fazit: "Die beschlossenen Maßnahmen können die steuerlichen Rahmenbedingungen in Deutschland stärken und so für mehr private Investitionen sorgen. Deutschland könnte beim Wachstum wieder aufholen."
Erforderlich sei allerdings, "dass das parlamentarische Verfahren zügig vorankommt und auch die Länder die Wachstumsinitiative unterstützen", stellt Kambeck klar. "Zudem sollte auf der Agenda der Bundesregierung bleiben, noch in dieser Legislaturperiode die Ertragsteuern der Unternehmen zu senken, weil Deutschland hier leider weiterhin im internationalen Vergleich die höchste Belastung aufweist."