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Unternehmen leiden immer häufiger unter Stromausfällen

DIHK: Netzausbau kann wichtiger Teil der Lösung sein
Stromausfall Kraftwerk Inspektion Taschenlampe

Stromausfälle können für Unternehmen empfindliche Konsequenzen haben

© halbergman / E+ / Getty Images

Die deutsche Wirtschaft sieht sich zunehmend mit Problemen bei der Stromversorgung konfrontiert. Das belegen Unternehmensbefragungen der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK). Demnach häufen sich Einschränkungen bei der Stromversorgung der Betriebe. Immer öfter kommt es zu kurzen Unterbrechungen.

Achim Dercks deutend

Achim Dercks

© DIHK / Werner Schuering

"Viele Unternehmen machen sich zunehmend Sorgen um ihre Stromversorgung", berichtet der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks von den Ergebnissen einer Sonderauswertung zum IHK-Energiewendebarometer 2024. "Selbst kurze Störungen machen den Betrieben zu schaffen. Sie können insbesondere in der Industrie zu großen Einschränkungen in den Produktionsprozessen führen." 

Daher sei es "besorgniserregend", dass mittlerweile fast ein Drittel der Industriebetriebe von Problemen durch Stromunterbrechungen betroffen sei, warnt Dercks. "Ein besonders starker Anstieg ist bei Stromausfällen von unter drei Minuten zu verzeichnen. Der Anteil der hiervon betroffenen Betriebe ist innerhalb von drei Jahren von 10 auf 16 Prozent gestiegen."

Die Auswertung legt auch die teilweise erheblichen finanziellen Auswirkungen dieser Stromausfälle auf die Betriebe offen: Rund die Hälfte der betroffenen Firmen verzeichnet zusätzliche Kosten, etwa durch Produktionsausfälle und Maschinenschäden. Diese Belastungen liegen für viele Unternehmen schnell zwischen 10.000 und 50.000 Euro. Sie werden vereinzelt sogar auf mehr als 100.000 Euro geschätzt. 

 

"Stabile Stromnetze müssen an einem Industriestandort wie Deutschland höchste Priorität haben", fordert deshalb Achim Dercks. "Das gilt angesichts der fortschreitenden Elektrifizierung der industriellen Produktionsprozesse umso mehr." 

Rund jedes zweite Unternehmen setzt auf Selbsthilfe

Laut der DIHK-Umfrage greifen immer mehr Unternehmen zur Selbsthilfe. Rund die Hälfte der Betriebe haben bereits eigene Vorkehrungen getroffen oder planen dies zumindest, um sich gegen Stromausfälle abzusichern. Hierzu gehören beispielsweise Instrumente wie Notstrom-Aggregate oder Stromspeicher.

Dercks: "Die Ergebnisse zeigen deutlich, dass Unternehmen, Netzbetreiber und Bundesnetzagentur gemeinsam nach guten Lösungen suchen sollten. Schließlich geht es um schwierige Abwägungsfragen, insbesondere welche Sicherheit das Stromnetz gewährleisten muss und wo umgekehrt die Verantwortung der Betriebe beginnt. Klar ist, dass ein weiterer Ausbau der Stromnetze auch bei dieser Herausforderung ein wichtiger Teil der Lösung sein kann."  

Hier gibt es die Umfrageergebnisse zum Download: 

Sonderauswertung Energiewende-Barometer 2024 (PDF, 105 KB)

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Dr. Ulrike Beland Referatsleiterin ökonomische Fragen der Energie- und Klimapolitik

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Petra Blum Pressesprecherin