Der anhaltende Anstieg der Firmenpleiten hierzulande bereitet Marc Evers, Mittelstandsexperte der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), ebenso große Sorgen wie das deutlich gestiegene Volumen an Forderungen, die von Insolvenzen betroffen sind.
Schrumpfende Wirtschaftsleistung hinterlässt immer tiefere Spuren
DIHK rechnet für 2024 mit mehr als 20.000 UnternehmensinsolvenzenNach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes gab es in Deutschland im vergangenen September 13,7 Prozent mehr beantragte Regelinsolvenzen als im September 2023. Für die Unternehmensinsolvenzen meldeten die Statistiker jetzt, dass deren Zahl im Juli 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat sogar um ein gutes Fünftel (22,1 Prozent) gestiegen ist.
"Die Insolvenzen hierzulande nehmen zu", fasst Marc Evers die Entwicklung zusammen. "Werkstore und Läden schließen für immer. Zwei Jahre mit schrumpfender Wirtschaftsleistung hinterlassen immer tiefere Spuren in der deutschen Wirtschaft." In der Politik sei jetzt "Wirtschaft First" gefragt, mahnt der DIHK-Mittelstandsexperte. Denn strukturelle Hemmnisse wie hohe Kosten und überbordende Bürokratie hätten die Wirtschaft fest im Griff.
"Die DIHK rechnet mit mehr als 20.000 Unternehmensinsolvenzen in diesem Jahr", warnt er. "Bedenklich stimmt zudem das deutlich gestiegene Volumen an Forderungen, die voraussichtlich von Insolvenzen betroffen sind. Monatlich stehen in diesem Jahr fast sechs Milliarden Euro im Feuer – mehr als doppelt so viel wie im letzten Vorkrisenjahr 2019."