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Neue US-Zölle erschüttern internationale Handelsordnung

DIHK-Außenwirtschaftschef Treier: "EU muss jetzt entschlossen handeln"
Donald Trump

Gesagt, getan: US-Präsident Donald Trump macht Ernst mit den angekündigten Strafzöllen

© Justin Sullivan / Staff / Getty Images

Die USA lassen die angedrohten Zusatzzölle auf Produkte aus Kanada, Mexiko und China nun Realität werden. Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), fordert die EU auf, sich mit klarer Kante und strategischem Kurs für den Freihandel einzusetzen.

Volker Treier sinnierend 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

"Jetzt wird es ernst: Die neuen Zölle von 25 Prozent auf Importe aus Kanada und Mexiko erschüttern die internationale Handelsordnung – und treffen auch die deutsche Wirtschaft", kommentiert Treier die Entwicklung. "Besonders brisant: Strafzölle brechen mit dem nordamerikanischen Handelsabkommen USMCA und gefährden Investitionen in der gesamten Region." Rund 2.100 deutsche Unternehmen in Mexiko, die ihre Produkte in die USA lieferten, stünden "vor erheblichen Mehrkosten", so der DIHK-Außenwirtschaftschef.

"Doch die eigentliche Gefahr reicht weit über Nordamerika hinaus", warnt er. "Wenn selbst bestehende Handelsregeln keine Sicherheit mehr bieten, steht das gesamte globale Handelssystem – offene Märkte und eine freie Wirtschaft – auf dem Spiel."

Handelsbeziehungen am Scheideweg

Treier sieht die transatlantischen Handelsbeziehungen "an einem Scheideweg" und mahnt: "Während die USA mit neuen Zöllen drohen, kann sich Europa keine passive Rolle leisten. Anstatt abzuwarten, bis deutsche Exporte ins Fadenkreuz geraten, muss die EU mit klarer Kante und einem strategischen Kurs für den Freihandel entschlossen handeln. Die deutsche Wirtschaft ist in hohem Grad von stabilen Wirtschaftsbeziehungen mit den USA abhängig: Mehr als eine halbe Billion Euro haben deutsche Unternehmen dort investiert. Sowohl in den USA als auch in Deutschland hängen jeweils rund eine Million Arbeitsplätze an einer erfolgreichen Zusammenarbeit." 

Treiers Appell: "Jetzt braucht es eine ambitionierte EU-Handelspolitik, die weltweit neue Märkte erschließt, Handelsabkommen vorantreibt und den freien Warenverkehr schützt. Eines ist klar: Wer sich in einer zunehmend protektionistischen Welt behaupten will, muss seine wirtschaftliche Stärke selbstbewusst ausspielen."

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Anne Reinacher Referatsleiterin Handelspolitik, transatlantische Beziehungen und EU-Zollfragen

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Julia Fellinger Pressesprecherin