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Leitzinsen: "In Trippelschritten in die richtige Richtung"

DIHK-Chefanalyst Volker Treier zur jüngsten EZB-Entscheidung
Europäische Zentralbank

Frankfurt hat einen weiteren Impuls für Investitionen gesetzt, jetzt muss die Wirtschaftspolitik liefern

© Raimund Linke / The Image Bank / Getty Images

Dass die Europäische Zentralbank (EZB) erneut eine behutsame Zinssenkung beschlossen hat, bewertet Volker Treier, Chefanalyst der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), als "Schritt zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit Europas in international herausfordernden Zeiten".

In ihrer Sitzung am 30. Januar entschied die EZB zum fünften Mal in Folge, den Leitzins abzusenken – um einen Viertelpunkt auf nunmehr 2,75 Prozent.

Volker Treier am Geländer 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

"Wichtig bleibt für die Wirtschaft, dass die Europäische Zentralbank verlässlich an ihren regelbasierten Entscheidungen festhält", kommentiert Volker Treier die Maßnahme.

"Die EZB signalisiert mit ihrer vorsichtigen Zinssenkung, dass sie die Preisstabilität nicht gefährden will. Eine Verunsicherung wegen wieder steigender Inflationsraten würde sich negativ auf die konjunkturelle Belebung im Inland auswirken." 

Flankierende Wirtschaftspolitik nötig

Gleichwohl brauche die europäische Wirtschaft Impulse für mehr Investitionen. "Dabei tut die EZB ihr Möglichstes, damit die verbesserten Zinskonditionen auch in der Unternehmensfinanzierung ankommen." Allerdings müsse noch die Wirtschaftspolitik "das Übrige tun, um endlich wieder Investitionen in größerem Maße anzuregen".

Denn insbesondere Deutschland komme beim Wachstum und den Investitionen nicht von der Stelle. "Eine neue Bundesregierung muss schnell Maßnahmen zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit auf den Weg bringen", mahnt der DIHK-Chefanalyst deshalb, "allen voran niedrigere Energiekosten, eine durchgreifende Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren, weniger Bürokratie und Schritte zur Senkung von Steuerbelastungen". Das seien "wichtige strukturelle Verbesserungen unseres Standortes, die gemeinsam mit den geldpolitischen Lockerungen unsere Wirtschaft wieder in Schwung bringen könnten".

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Dr. Kathrin Andrae Referatsleiterin Öffentliche Finanzen

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Sven Ehling Pressesprecher | Visuelle Kommunikation