Die überschaubare Erholung der deutschen Exporte im Februar ist nach Einschätzung von Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), keine Nachricht, die größeren Optimismus schüren könnte.
Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, legten die deutschen Ausfuhren im Februar 2025 gegenüber dem Vormonat Januar kalender- und saisonbereinigt um 1,8 Prozent zu. Im Vergleich zu Februar 2024 gab es einen kleinen Zuwachs von 0,1 Prozent.
Internationale Entwicklungen noch nicht eingepreist
"Das leichte Exportplus im Februar reicht nicht für ein deutliches Aufwärtssignal", bedauert Volker Treier. Zudem kämen die jüngsten internationalen Entwicklungen in den Zahlen noch nicht zum Tragen.
"Der Welthandel befindet sich in einem grundlegenden Umbruch, der sich spürbar auf deutsche Unternehmen auswirken wird", warnt der DIHK-Außenwirtschaftschef. "Vor allem die unüberhörbaren protektionistischen Signale aus Washington bereiten unseren Unternehmen große Sorgen: 70 Prozent der Unternehmen erwarten negative Auswirkungen der US-Handelspolitik auf ihre Geschäfte." Was gestern für viele Geschäftsbeziehungen noch gegolten habe, müsse heute grundsätzlich überdacht und neu bewertet werden.
Europa muss geschlossen auftreten
"Ein möglicher Aufschwung wird dadurch komplett ausgebremst", so Treier. "Umso mehr brauchen Unternehmen jetzt klare Rahmenbedingungen und weniger Bürokratie aus Deutschland und Europa. Die internationale Handelsordnung muss gestärkt werden, um Eskalationen zu verhindern. Europa muss geschlossen auftreten und sich klar für freien und fairen Handel positionieren."
Kontakt
Lola Marie MachleidReferatsleiterin Internationale Konjunktur