"Der Trend im Industriegeschäft Deutschlands zeigt weiterhin nach unten": So beschreibt Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), trotz zuletzt leicht verbesserter Daten die Entwicklung der Branche.
Leichter Aufwind bei Export und Produktion "keine Trendwende"
Volker Treier zu den jüngsten Zahlen aus der IndustrieNach vorläufigen Ergebnissen des Statistischen Bundesamtes sind die deutschen Exporte im November 2024 zwar gegenüber Oktober preis-, kalender- und saisonbereinigt um 2,1 Prozent gestiegen, im Vorjahresvergleich jedoch um 3,5 Prozent gesunken.
Wie die Wiesbadener Statistiker gleichzeitig meldeten, legte die Produktion im Produzierenden Gewerbe von Oktober auf November 2024 um preis-, saison- und kalenderbereinigt 1,5 Prozent zu; gegenüber November 2023 ergab sich jedoch ein Minus von preis- und kalenderbereinigt 4,2 Prozent.
Exporte in Drittländer "einziger Hoffnungsschimmer"
"Die Importe, die stärker abnehmen als die Exporte, deuten ein schwaches Investitionsverhalten in Deutschland an", erläutert Volker Treier die Zahlen. "Einziger Hoffnungsschimmer" sei das gegenüber dem Vormonat gestiegene Auslandsgeschäft in die Länder außerhalb der Europäischen Union.
"Hier sticht abermals der Handel mit den Vereinigten Staaten hervor", berichtet der DIHK-Außenwirtschaftschef. "Das China-Geschäft kommt nicht in Gang. Die nächsten Monate mit erwartbaren zusätzlichen Zöllen können für die deutsche Exportwirtschaft aber noch sehr unangenehm werden."
Tieferliegende strukturelle Probleme
Auch den leichten Anstieg der Industrieproduktion bewertet Treier als "nur ein kleines Hoffnungszeichen". Im dreimonatigen Vergleich nehme die Produktion weiter ab – ein "Symptom tieferliegender struktureller Probleme der deutschen Wirtschaft".
Denn: "Hohe Kosten, Steuern und eine schwerfällige Bürokratie belasten die Unternehmen hierzulande. Entschlossenes Handeln der neuen Bundesregierung muss daher das wirtschaftspolitische Gebot sein, um die Wettbewerbsfähigkeit wiederherzustellen."