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Jetzt muss der Wasserstoff tatsächlich bei den Betrieben ankommen

Sebastian Bolay sieht in der H₂-Importstrategie einen "wichtigen Schritt"
Gastanker auf dem Meer, im Hintergrund eine grüne Insel

Wie kommt H2 am besten nach Deutschland?

© alvarez / E+ / Getty Images

Die neue Importstrategie der Bundesregierung für Wasserstoff und Wasserstoffderivate könnte nach Einschätzung der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK) einen Anstoß für den dringend benötigten Markthochlauf liefern.

Der Kabinettsbeschluss vom 24. Juli ergänzt die Nationale Wasserstoffstrategie um einen Rahmen für den Import von Wasserstoff (H2) und H2-Derivaten nach Deutschland.

Die neue Importstrategie soll die Versorgung mit ausreichend Wasserstoff und H2-Derivaten für die Dekarbonisierung der deutschen Wirtschaft gewährleisten. Unterstützt wird der Import von gasförmigem und flüssigem Wasserstoff, aber auch von verschiedenen Derivaten wie Ammoniak, Methanol, Naphtha, strombasierten Kraftstoffen sowie Trägermedien wie flüssigen organischen Wasserstoffträgern. Gleichzeitig soll der Aufbau von Importinfrastrukturen für Pipeline- und Schiffstransporte vorangetrieben werden.

Dabei will die Bundesregierung eng mit den europäischen Nachbarn, aber auch mit zahlreichen internationalen Partnerländern, -regionen und Akteuren zusammenarbeiten, um die Lieferquellen möglichst breit zu diversifizieren.

Infrastruktur und Zertifizierungssystem aufbauen

Mann steht vor Wand.

Sebastian Bolay

© DIHK / Paul Aidan Perry

DIHK-Energieexperte Sebastian Bolay sieht in der Importstrategie einen "wichtigen Schritt, damit der Wasserstoffmarkt Fahrt aufnehmen kann". Es sei positiv, dass die Bundesregierung alle Weltregionen in den Blick nehme: "Schließlich wissen wir heute nicht, welches Land wann und zu welchem Preis zum Exporteur wird."

Angesichts der weltweiten Knappheit von grünem Wasserstoff, der nach den strengen EU-Regelungen gewonnen wird, lobt der DIHK-Bereichsleiter zudem, "dass neben grünem auch CO2-armer Wasserstoff sowie Derivate einbezogen werden". Gemeint ist beispielsweise blauer Wasserstoff, der aus Erdgas, aber mit CO2-Abscheidung gewonnen wird.

Jetzt komme es darauf an, so Bolay, "die benötigte Infrastruktur in Deutschland und ein entstehendes Zertifizierungssystem aufzubauen, damit der Wasserstoff tatsächlich bei den Unternehmen ankommt".

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Louise Maizières
Louise Maizières Referatsleiterin für Wasserstoff und internationale Energiepartnerschaften

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Porträtbild Petra Blum, Pressesprecherin
Petra Blum Pressesprecherin