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Jahreswirtschaftsbericht ohne Impulse für einen Aufbruch

Adrian mahnt "richtige Weichenstellungen nach der Bundestagswahl" an
BMWK PK Jahreswirtschaftsbericht 5.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck präsentierte die Zahlen auch im Livestream

© www.bmwk.de

Im aktuellen Jahreswirtschaftsbericht korrigiert die Bundesregierung ihre Wachstumsprognose für 2025 auf real plus 0,3 Prozent herunter. Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), hält sogar ein weiteres Jahr der Stagnation für möglich und fordert einen Kurswechsel.

Peter Adrian dynamisch

Peter Adrian

© DIHK / Werner Schuering

"Die deutsche Wirtschaft braucht dringend einen wirtschaftspolitischen Neustart mit einer klaren Ausrichtung auf Investitionen und Wachstum", kommentiert Peter Adrian die am 29. Januar veröffentlichten Zahlen. Im Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung vermisse er Impulse für einen solchen Aufbruch.

Die neue Regierung müsse "einen Befreiungsschlag beim Abbau von Bürokratie schaffen, damit sich das Potenzial in unserem Land auch entfalten kann". Außerdem müsse das lang versprochene "Deutschland-Tempo" endlich kommen, fordert der DIHK-Präsident: "Bund und Länder müssen ihren Pakt für Beschleunigung schnellstmöglich und umfassend umsetzen." Auch die Modernisierung der Infrastruktur und das Ziel wettbewerbsfähiger Energiekosten gehörten oben auf die Agenda. 

Ein drittes Jahr ohne Wachstum droht

"Nach zwei Jahren Rezession hat die Bundesregierung nun auch die Prognose für das laufende Jahr deutlich heruntergeschraubt", so Adrian. Sie erwarte nur noch ein "äußerst schwaches Wachstum". Mehr noch: "Nach den aktuellen Rückmeldungen aus den Unternehmen droht nach unserer Einschätzung 2025 sogar ein drittes Jahr in Folge ohne Wachstum. Das wäre ein trauriges Novum in der deutschen Nachkriegsgeschichte."

Auch international laufe Deutschland Gefahr, abgehängt zu werden, warnt der DIHK-Präsident. Grund seien viele strukturelle Belastungen der hiesigen Wirtschaft, die längst nicht nur von außen kämen, sondern vielfach hausgemacht seien: hohe Energiekosten, hohe Steuer- und Abgabenbelastung, Fachkräftemangel, lange Verfahrensdauer sowie überbordende Bürokratie und Berichtspflichten. "Von außen kommen in der Tat geopolitische Konflikte und ein zunehmender Protektionismus hinzu – was Deutschland als Exportland härter trifft als andere Länder." 

Mit Fachkräften und Unternehmen punkten 

Adrians Appell: "Deutschland hat hervorragende Fachkräfte. Wir haben innovative und kreative Unternehmen mit einer hohen Resilienz. Mit den richtigen Weichenstellungen nach der Bundestagswahl können wir das nutzen und im internationalen Wettbewerb wieder erfolgreich sein."

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Dr. Rainer Kambeck Bereichsleiter Wirtschafts- und Finanzpolitik, Mittelstand

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Sven Ehling Pressesprecher | Visuelle Kommunikation