Angesichts der ungebrochenen Welle von Firmenpleiten drängt die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) auf eine baldige Verbesserung der Bedingungen für die Wirtschaft, etwa bei Steuern, Energie und Bürokratie.
Immer mehr Unternehmen geht die Luft aus
DIHK: Fast jeder zweite Betrieb im Osten betroffenNach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Zahl der beantragten Regelinsolvenzen im Oktober 2024 gegenüber dem Vorjahresmonat um 22,9 Prozent gestiegen. Gleichzeitig meldeten die Amtsgerichte endgültige Ergebnisse für den August 2024, in dem 13,4 Prozent mehr beantragte Unternehmensinsolvenzen gezählt wurden als im August 2023.
"Immer mehr Unternehmen geht die Luft aus", kommentiert DIHK-Mittelstandsexperte Marc Evers die Entwicklung. "Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen steigt bedenklich weiter." Denn: "Wegbrechende Nachfrage aus dem In- und Ausland, hohe Kosten für Energie und Fachkräfte, erhebliche Belastungen durch Steuern und Bürokratie – all das drückt auf die Geschäftsaussichten und die Finanzlage."
Die DIHK rechne für das laufende Jahr weiterhin mit deutlich mehr als 20.000 Unternehmensinsolvenzen, so Evers. Umso mehr seien "Entlastungen in der Breite der Wirtschaft" notwendig, betont er: "bei Steuern, Energiepreisen und bei der immer weiter ausufernden Bürokratie".
Der DIHK-Mittelstandsexperte verweist darauf, dass die Unternehmen insbesondere im Osten Probleme meldeten: Fast jeder zweite dort ansässige Betrieb berichte von finanziellen Schwierigkeiten – gegenüber 41 Prozent in Deutschland insgesamt.
"Der Anteil kleiner und mittelgroßer Unternehmen ist in den östlichen Wirtschaftsregionen besonders ausgeprägt", erläutert Evers unter Verweis auf die aktuelle DIHK-Konjunkturumfrage, an der sich rund 25.000 Unternehmen beteiligt hatten. "Diese Betriebe klagen häufiger als größere Unternehmen über finanzielle Probleme. Das Muster zieht sich nahezu durch alle Branchen."