Von Regulationsabbau bis Forschungstransfer: Ein Bündnis von führenden Wirtschaftsverbänden und der Fraunhofer-Gesellschaft hat zehn zentrale Forderungen an die Politik veröffentlicht, die die drängendsten Herausforderungen des Innovationsstandorts Deutschland adressieren. Das Papier richtet sich mit seinen grundlegenden Handlungsempfehlungen direkt an die künftige Bundesregierung.
Der Standort Deutschland ist mit komplexen Herausforderungen wie Fachkräfteengpässen, sinkenden Investitionen und bürokratischen Hürden konfrontiert. Um diese Herausforderungen zu lösen und gestärkt aus ihnen hervorzugehen, zeigen die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK), die Fraunhofer-Gesellschaft, der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) und der Verband der Elektro- und Digitalindustrie (ZVEI) entsprechende Stellschrauben auf, die der nächsten Bundesregierung als Kompass dienen sollen.
In dem Papier raten die Verbände und Fraunhofer zu mutigem und entschlossenem Handeln, um langfristig international wettbewerbsfähig zu bleiben. Das Bündnis fordert außerdem, dass die Stärkung der Innovationskraft der deutschen Wirtschaft konsequent und breit Eingang in den politischen Diskurs finden muss, damit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik im Schulterschluss Lösungen entwickeln können.
Zentrale Forderungen sind:
Bessere Bedingungen für den Forschungstransfer in Industrie und Mittelstand
Mehr Freiräume durch regulatorische Entlastung
Stärkung von Ausgründungen durch verbesserte Gründungskultur
Mehr Wertschöpfung und Souveränität durch innovative Produktionstechnologien
Internationale Zusammenarbeit mit Technologieführern
Stärkung der MINT-Bildung und Technikkompetenz
Eine koordinierte Innovationspolitik sowie ein proaktiver Umgang mit diesen für Deutschland und Europa höchst relevanten Themen sind aus Sicht des Bündnisses unverzichtbar, um das Potenzial des deutschen Wissenschafts- und Industriestandortes systematisch zu heben. Darüber hinaus werben die Verbände und Fraunhofer für mehr Technologieaffinität und Technikkompetenz in der Gesellschaft.
"Die strukturelle Schwäche am Standort Deutschland bremst die Innovationsdynamik in den Unternehmen deutlich", warnt Volker Treier, Außenwirtschaftschef und Chefanalyst der DIHK.
Er verweist auf die aktuelle DIHK-Konjunkturumfrage, der zufolge nur noch knapp jedes dritte Industrieunternehmen in die Entwicklung neuer Produkte investieren will.
"Das reicht nicht für mehr Wachstum", so Treier. "Damit vor allem unsere exportorientierte Industrie auf den internationalen Märkten eine Chance hat, muss sie innovativer sein als der Wettbewerb. Dafür brauchen Unternehmen und ihre Forschungspartner wieder mehr Spielraum für Forschung und Innovation. Dazu gehören ein spürbarer Bürokratieabbau, eine effiziente Innovationsförderung und ein praxisnaher Technologietransfer."