Die übliche Frühjahrsbelebung auf dem Arbeitsmarkt wird in diesem Jahr von der wirtschaftlichen Flaute spürbar ausgebremst. Achim Dercks, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), sieht die künftige Bundesregierung gefordert.
Wie die Bundesagentur für Arbeit mitteilt, sank die Arbeitslosenzahl im März zwar gegenüber Februar um 22.000 auf 2.967.000, gegenüber dem Vorjahresmonat legte sie jedoch um 198.000 zu.
"Die Lage am Arbeitsmarkt verschlechtert sich weiter", kommentiert Dercks die Entwicklung. "Die Arbeitslosigkeit ist saisonbereinigt gestiegen, und der Wiedereinstieg in Beschäftigung wird für viele Menschen immer schwieriger."
Insbesondere in der Industrie sei die Beschäftigung deutlich gesunken, berichtet er. Zudem lasse die aktuelle DIHK-Konjunkturumfrage einen weiteren Rückgang in den kommenden Monaten erwarten. Und: "Konjunkturschwäche und strukturelle Herausforderungen zeigen sich auch darin, dass die Zahl der offenen Stellen zurückgeht."
Hier sei die künftige Bundesregierung gefordert, so Dercks: "Zunächst brauchen wir den Turnaround bei Wachstum und Investitionen, damit die Beschäftigung wieder anzieht. Dazu ist ein flexiblerer Arbeitsmarkt nötig." Zudem müssten Arbeitslose schneller in Beschäftigung gebracht werden. "Die Pläne der Koalitionsverhandler zu mehr Fordern und Fördern sowie das stärkere Augenmerk auf Vermittlung gehen in die richtige Richtung und müssen dann in der Praxis konsequent umgesetzt werden."
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Dr. Stefan HardegeReferatsleiter Fachkräftesicherung, Arbeitsmarkt, Zuwanderung