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Entwaldungsverordnung der EU: Vorbereitungen brauchen mehr Zeit

DIHK bewertet die Verschiebung des Geltungsbeginns positiv
Gerodeter Wald

Mit der Verordnung will die EU der Rodung von Wäldern entgegenwirken

© WhitcombeRD / iStock / Getty Images Plus

Dass die EU-Kommission das Inkrafttreten der EU-Verordnung für entwaldungsfreie Lieferketten verschieben will, bewertet Volker Treier, Außenwirtschaftschef der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), als "eine gute Nachricht für die von Bürokratie gebeutelte deutsche Wirtschaft".

Eigentlich hätte die Entwaldungsverordnung Ende 2024 in Kraft treten sollen. Nach dem Vorschlag der EU-Kommission vom 2. Oktober sollen die Unternehmen jedoch noch zwölf Monate Aufschub erhalten. Das Europäische Parlament und der Rat müssen dem Vorschlag noch zustimmen.  

Volker Treier stehend verschränkte Arme 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

Volker Treier zeigt sich erleichtert, denn: "Für die komplexen Anforderungen, die sich aus der Verordnung ergeben, sind umfangreiche Unterstützungsmaßnahmen unerlässlich." Diese seien "bisher zu spät und nicht ausreichend zur Verfügung gestellt" worden, kritisiert der DIHK-Außenwirtschaftschef. Um einen unvorbereiteten Start zu vermeiden, sei eine Verschiebung dringend notwendig.

Besser noch als eine Verschiebung um zwölf Monate wäre seiner Auffassung nach "eine Aussetzung für mindestens zwei Jahre". Schließlich benötigten die Unternehmen "Klarheit und einen ausreichenden Zeitraum für die betriebsinternen Vorbereitungen". Wichtig sei, dass die Europäische Kommission die zusätzliche Zeit nutze und zeitnah die benötigten Unterstützungsmaßnahmen bereitstelle.

Weitere massive bürokratische Belastung

Gerade mit Blick auf die Vielzahl von Sorgfalts- und Dokumentationspflichten, mit denen die Betriebe in den letzten Jahren auf nationaler und EU-Ebene belegt worden seien, stelle die "Entwaldungsverordnung eine weitere massive bürokratische Belastung für die Lieferketten deutscher Unternehmen dar", so Treier.

Er verweist auf den AHK World Business Outlook: Der Umfrage zufolge bewerteten "40 Prozent der deutschen Unternehmen weltweit die Zunahme von politischem Einfluss auf Lieferketten als eine der größten Herausforderungen für ihre Geschäfte in den nächsten fünf Jahren". 



Mehr Informationen zur Verordnung für entwaldungsfreien Lieferketten (EUDR) gibt es bei der Umsetzungsbehörde in Deutschland, dem Bundesamt für Landwirtschaft und Ernährung.

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Olga van Zijverden Referatsleiterin Grundsatzfragen der Außenwirtschaftspolitik

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