Als "nachvollziehbar" bewertet Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 18. Juli, jetzt noch keine weitere Senkung der Zinsen vorzunehmen.
DIHK: Zinssenkungen würden aktuell Investitionsbremsen nicht lösen
Im Herbst könnten sie wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik flankierenDer DIHK-Hauptgeschäftsführer ist sicher: "Zinssenkungen würden in der aktuellen Situation vor allem den Preisdruck und damit die Inflationserwartungen erhöhen, jedoch wenig an den eigentlichen Bremsen für mehr Investitionen in Deutschland ändern – auch wenn viele Unternehmen zum Beispiel in der Bauwirtschaft niedrige Zinsen herbeisehnen."
Wachstumsinitiative schnell umsetzen
Wansleben verweist auf "die längst überfälligen Strukturreformen". Hier seien die Bundesregierung und die europäische Politik gefragt: "Die Betriebe benötigen endlich wieder durchgreifende Maßnahmen, mit denen Deutschland und Europa attraktiver für Investitionen werden."
Die von der Bundesregierung vorgelegte Wachstumsinitiative gehe in die richtige Richtung. "Die Maßnahmen müssen aber jetzt schnell umgesetzt werden und bei den Unternehmen ganz konkret ankommen, sonst verpufft auch diese Initiative. Eine Zinssenkung im Herbst könnte dann parallel zu einer wachstumsorientierten Wirtschaftspolitik weiteren Rückenwind geben."