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DIHK: Zinssenkungen würden aktuell Investitionsbremsen nicht lösen

Im Herbst könnten sie wachstumsorientierte Wirtschaftspolitik flankieren
Erleuchtetes Euro-Symbol vor der EZB-Zentrale in Frankfurt im Dunklen

Die EZB in Frankfurt am Main belässt den Leitzins zunächst auf dem Niveau von Juni

© Wilfried Krecichwost / Photographer's Choice RF / Getty Images

Als "nachvollziehbar" bewertet Martin Wansleben, Hauptgeschäftsführer der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB) vom 18. Juli, jetzt noch keine weitere Senkung der Zinsen vorzunehmen.

Martin Wansleben Podium

Martin Wansleben

© DIHK / Jens Schicke

Die Kerninflation – also die Preissteigerungen ohne Energie und Nahrungsmittel – bleibe stabil hoch, begründet Wansleben seine Einschätzung, und über die aktuellen Lohnabschlüsse entstehe weiter Druck auf die Preise. "Auch die geopolitischen Verwerfungen sorgen für viel Sand im Getriebe der internationalen Märkte und so für hohe Produktionskosten und Preise."

Der DIHK-Hauptgeschäftsführer ist sicher: "Zinssenkungen würden in der aktuellen Situation vor allem den Preisdruck und damit die Inflationserwartungen erhöhen, jedoch wenig an den eigentlichen Bremsen für mehr Investitionen in Deutschland ändern – auch wenn viele Unternehmen zum Beispiel in der Bauwirtschaft niedrige Zinsen herbeisehnen." 

Wachstumsinitiative schnell umsetzen

Wansleben verweist auf "die längst überfälligen Strukturreformen". Hier seien die Bundesregierung und die europäische Politik gefragt: "Die Betriebe benötigen endlich wieder durchgreifende Maßnahmen, mit denen Deutschland und Europa attraktiver für Investitionen werden."

Die von der Bundesregierung vorgelegte Wachstumsinitiative gehe in die richtige Richtung. "Die Maßnahmen müssen aber jetzt schnell umgesetzt werden und bei den Unternehmen ganz konkret ankommen, sonst verpufft auch diese Initiative. Eine Zinssenkung im Herbst könnte dann parallel zu einer wachstumsorientierten Wirtschaftspolitik weiteren Rückenwind geben."

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Mann im Haus der deutschen Wirtschaft
Dr. Rainer Kambeck Bereichsleiter Wirtschafts- und Finanzpolitik, Mittelstand

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Porträtbild Petra Blum, Pressesprecherin
Petra Blum Pressesprecherin