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Deutsche Betriebe sehen gute Chancen in Subsahara-Afrika

DIHK veröffentlicht anlässlich des GABS 2024 Sonderauswertung zum AHK WBO
Schwarzer und weißer Arbeiter schütteln sich auf einem Containerstapel die Hände

Gute Zusammenarbeit: Die deutsche Wirtschaft bewertet ihr Afrika-Engagement positiv

© Jackyenjoyphotography / Moment / Getty Images

Deutsche Unternehmen blicken optimistisch auf ihre Geschäfte in Subsahara-Afrika. Trotz globaler Unsicherheiten entwickelt sich die Region zu einem immer wichtigeren Wachstumsmarkt. Das geht aus einer Sonderauswertung des AHK World Business Outlook (WBO) Herbst 2024 hervor.

Volker Treier am Geländer 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

Für den AHK WBO befragen die deutschen Auslandshandelskammern (AHKs) und die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) halbjährlich die AHK-Mitgliedsunternehmen. In diesem Herbst beteiligten sich weltweit 3.500 Betriebe – darunter 433 aus Afrika. 34 Prozent dieser Unternehmen mit Standorten in Subsahara-Afrika bewerten ihre aktuelle Geschäftslage vor Ort als gut, 20 Prozent hingegen als schlecht. Damit ist die Einschätzung etwas weniger optimistisch als noch im Frühjahr, gegenüber anderen Weltregionen bleibt sie aber stabil. 

"Die wirtschaftliche Dynamik in Subsahara-Afrika bietet deutschen Unternehmen vielfältige Chancen", sagt dazu DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Viele Märkte der Region entwickeln sich schnell und ziehen trotz globaler Unsicherheiten Investitionen an."

Wachsende Zuversicht trotz Herausforderungen

Subsahara-Afrika zeigt sich auch im internationalen Vergleich weitgehend stabil. Fast 60 Prozent der deutschen Unternehmen in Subsahara-Afrika rechnen für die nächsten zwölf Monate mit besseren Geschäften. Besonders positiv sind die Aussichten in Nigeria (67 Prozent) und Südafrika (55 Prozent).

 

Auch die Investitionsbereitschaft nimmt zu: Rund ein Drittel der Betriebe (31 Prozent) plant, die Ausgaben in der Region zu erhöhen – ein deutlicher Anstieg gegenüber dem Frühjahr 2024 (27 Prozent). Besonders in Kenia (32 Prozent) und Nigeria (35 Prozent) wächst die Bereitschaft, Kapital einzusetzen. Damit trotzt Subsahara-Afrika dem globalen Trend sinkender Investitionen deutscher Unternehmen – hier liegt der Saldo von steigenden und sinkenden Investitionsabsichten mit 16 Punkten über dem weltweiten Durchschnitt von 12 Punkten.

 

Afrikanisches Freihandelsabkommen als Schlüsselfaktor

Das afrikanische Freihandelsabkommen "African Continental Free Trade Area", AfCFTA, bietet große Chancen: Jedes zweite deutsche Unternehmen (52 Prozent) sieht darin eine Möglichkeit, seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Durch die Förderung des innerafrikanischen Handels entstehen neue Potenziale für grenzüberschreitende Geschäfte und langfristige Partnerschaften.

Volker Treier ist überzeugt: "Das Abkommen zur afrikanischen Freihandelszone wird in den nächsten Jahren eine entscheidende Rolle dabei spielen, die innerafrikanischen Märkte stärker miteinander zu verknüpfen und neue Handelsmöglichkeiten zu eröffnen." Dies schaffe "eine vielversprechende Basis für deutsche Unternehmen, um ihre Aktivitäten vor Ort langfristig auszubauen".

Nachhaltigkeit als Wettbewerbsvorteil

Immer mehr in Afrika aktive Betriebe bewerten Nachhaltigkeitsanforderungen positiv: Rund die Hälfte der Unternehmen (49 Prozent) sieht darin einen Wettbewerbsvorteil – in Nigeria sind es sogar 63 Prozent. "Die wirtschaftliche Dynamik und die Nachhaltigkeitsbestrebungen machen Subsahara-Afrika zu einem Markt mit wachsendem Potenzial für deutsche Unternehmen", so Treiers Befund.

Reformbedarf bleibt

Trotz des verbreiteten Optimismus bestehen weiterhin Herausforderungen. Die wirtschaftspolitische Unsicherheit (56 Prozent), Wechselkursschwankungen (50 Prozent) und eingeschränkte Finanzierungsmöglichkeiten (49 Prozent) gelten als größte Risiken. Besonders stark sind die Bedenken in Ghana, wo drei Viertel der Unternehmen (75 Prozent) die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen als Hindernis betrachten.

 

Das ist auch DIHK-Außenwirtschaftschef Treier klar: "Natürlich gibt es nach wie vor Reformbedarf – sei es bei der Bürokratie, der Stabilität der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen oder der Währungspolitik. Aber die Entwicklungen in vielen Ländern der Region zeigen, dass Fortschritte möglich sind."

German-African Business Summit 2024 in Nairobi

Vom 2. bis 4. Dezember 2024 steht Subsahara-Afrika im Mittelpunkt des German-African Business Summit (GABS) in Nairobi. Der wichtigste Wirtschaftsgipfel zwischen Deutschland und Afrika bringt führende Vertreterinnen und Vertreter von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft zusammen, um über Chancen, Herausforderungen und konkrete Partnerschaften zu diskutieren. Nähere Informationen zum GABS finden sich unter der Adresse https://gabs2024.com.

Die vollständige Sonderauswertung zum AHK WBO Herbst 2024 gibt es hier zum Download:

Subsahara-Afrika Business Outlook Herbst 2024 (PDF, 713 KB)

Kontakt

Machleid, Lola Marie
Lola Marie Machleid Referatsleiterin Internationale Konjunktur

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Porträtfoto Dr. Thando Sililo
Dr. Thando Sililo Referatsleiter Regionalinitiative Subsahara Afrika (SAFRI) und German-African Business Summit (GABS)

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Porträtbild Julia Fellinger, Pressesprecherin
Julia Fellinger Pressesprecherin
Union Jack, englische Flagge

Englische Fassung

Die WBO-Sonderauswertung zu Subsahara-Afrika gibt es auch in einer englischsprachigen Version. Hier geht es zum "Sub-Sahara Africa Business Outlook Fall 2024"