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Deutsche Betriebe profitieren von Investitionsprojekten in Brasilien

AHK World Business Outlook Update zum Wirtschaftsforum am 4. Dezember
Begrüntes Gebäude in Sao Paulo

Begrüntes Gebäude in São Paulo: Brasilien investiert unter anderem in nachhaltige Städte

© Nikada / E+ / Getty Images

Entgegen dem globalen Trend blicken deutsche Unternehmen an ihren brasilianischen Standorten optimistisch auf die Entwicklung ihrer Geschäfte – das zeigt eine Sonderauswertung des aktuellen AHK World Business Outlook.

Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) erstellte das AHK World Business Outlook Update für Süd- und Mittelamerika anlässlich des Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftsforums am 4. Dezember in Berlin. An der Umfrage hatten sich im September und Oktober mehr als 500 Betriebe aus der Region beteiligt.

Geschäfte und Erwartungen überdurchschnittlich

Mit ihrer Zuversicht heben sich die in Brasilien aktiven Unternehmen positiv von den ansonsten gegenüber der Vorumfrage vom Frühjahr 2023 weltweit leicht eingetrübten Geschäftserwartungen ab.

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© DIHK

59 Prozent der deutschen Unternehmen in Brasilien berichten aktuell von gut laufenden Geschäften, lediglich 12 Prozent von schlechten (Saldo 47 nach zuvor 33 Punkten). Die Erwartungen für die Entwicklung der Geschäfte in den kommenden zwölf Monaten bleiben auf einem konstant hohen Niveau: 56 Prozent der Befragten erwarten bessere Geschäfte, nur 12 Prozent eine Verschlechterung (Saldo 44 Punkte, unverändert zur Vorumfrage).

Milliardenschweres Wachstumsprogramm

Grund für die positive Stimmung im Land sind etwa die geplante Vereinfachung des Steuersystems und das von Präsident Lula angekündigte Wachstumsprogramm "Programa de Aceleração do Crescimento 3" (PAC 3), mit dem rund 65 Milliarden Brasilianische Real (rund 12 Milliarden Euro) für physische und soziale Infrastrukturprojekte in neun Handlungsfeldern ausgegeben werden sollen – darunter nachhaltige Städte, nachhaltiger Transport oder Wasser für alle.

Volker Treier sitzend gestikulierend 2022

Volker Treier

© DIHK / Werner Schuering

"Solche Infrastrukturprojekte haben eine positive Wirkung für eine Reihe von Branchen", sagt DIHK-Außenwirtschaftschef Volker Treier. "Auch deutsche Unternehmen etwa aus dem Maschinen- und Anlagenbau können davon profitieren."

Die Investitionspläne deutscher Betriebe in Brasilien seien "im Herbst 2023 expansiver als im weltweiten Durchschnitt", berichtet er von den Ergebnissen des AHK World Business Outlook Update: Während 32 Prozent der Umfrageteilnehmer planen, ihre Investitionen in den nächsten zwölf Monaten auszuweiten, wollen lediglich 6 Prozent geringere Investitionen tätigen (Saldo 26 Punkte, weltweit 13 Punkte). Insbesondere aufgrund der Marktgröße und zur Markterschließung (70 Prozent), aber auch zum Zwecke der Diversifizierung (37 Prozent) planen Betriebe, ihre Investitionen in Brasilien auszuweiten.  

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Niedrige Zinsen und Stabilität, aber auch Risiken

Konjunkturell belebend wirkt zudem die gesunkene Inflation, die die Zentralbank dazu veranlasst hat, bereits in mehreren Schritten den Leitzins zu senken. Damit hebt sich das Land etwa von Argentinien ab, wo die Inflationsrate weiterhin im deutlich dreistelligen Bereich liegt. Entsprechend pessimistischer blicken die deutschen Unternehmen an ihren argentinischen Standorten auf die Entwicklung der Wirtschaft und ihrer eigenen Geschäfte.  

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Trotz des konjunkturellen Aufschwungs und des relativ stabilen politischen Umfelds sehen Unternehmen insbesondere in einer mangelnden Rechtssicherheit (58 Prozent), unsicheren wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen (45 Prozent) und einem schwankenden Wechselkurs (36 Prozent) Geschäftsrisiken.

Mercosur-Abkommen würde neuen Schwung bringen

Dennoch zeigt sich Volker Treier optimistisch, dass die Unternehmen das Momentum nutzen können, im besten Fall mit neuem Schwung durch Fortschritte beim Mercosur-Abkommen: "In der aktuellen Schwächephase der Weltkonjunktur sind die Ergebnisse aus Brasilien ein echter Lichtblick."

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Machleid, Lola Marie
Lola Marie Machleid Referatsleiterin Internationale Konjunktur

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Porträtbild Julia Fellinger, Pressesprecherin
Julia Fellinger Pressesprecherin