2,989 Millionen Menschen ohne Job: Angesichts der jüngsten Arbeitsmarktzahlen plädiert die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) für Maßnahmen rund um Sozialversicherung und Arbeitszeit, im Renten- und im Gesundheitssystem sowie für gute Zuwanderungsprozesse.
"Die Arbeitslosigkeit schrammt auch im Februar nur haarscharf an der Drei-Millionen-Marke vorbei", warnt der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. "Die schwere Krise der Wirtschaft belastet den Arbeitsmarkt nachhaltig."
Er verweist auf die aktuelle DIHK-Konjunkturumfrage, der zufolge 56 Prozent der Betriebe in den Arbeitskosten ein erhebliches Geschäftsrisiko sehen. "Das ist ein neuer Höchstwert, der die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen stark belastet und Einstellungen sowie Investitionen erschwert."
Die neue Bundesregierung müsse schnell gegensteuern und die Belastungen durch Sozialversicherungsbeiträge für die Betriebe senken, fordert der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer. "Die Abschaffung der abschlagsfreien Rente für besonders langjährig Versicherte nach 45 Versicherungsjahren und die Kopplung des Renteneintrittsalters an die Lebenserwartung sind zwei konkrete Maßnahmen dafür."
Auch Einsparungen im Gesundheitssystem durch Effizienzgewinne etwa mit digitaler Gesundheitstechnologie könnten einen wichtigen Beitrag leisten, so Dercks weiter. "Ein hoher Beschäftigungsstand ist wichtig, um die Finanzierung der sozialen Sicherung auf eine breite Basis zu stellen. Mehr Möglichkeiten für Teilzeitbeschäftigte zur Ausweitung der Arbeitszeit sowie gute Prozesse zur Fachkräftezuwanderung sind dafür wichtige Bausteine."
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Dr. Stefan HardegeReferatsleiter Fachkräftesicherung, Arbeitsmarkt, Zuwanderung