Eine am 10. September von der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) veröffentlichte Studie verweist zum einen auf bestehende Herausforderungen im deutschen Bildungssystem, betont aber auch die Potenziale der international herausragenden Beruflichen Bildung in Deutschland.
Chancengerechtigkeit – Berufliche Bildung bietet Perspektiven
DIHK-Ausbildungsexperte Schönefeldt zum OECD-BildungsberichtDie Studie "Bildung auf einen Blick 2024" mache deutlich, dass die international herausragende Berufliche Bildung in Deutschland der zentrale Baustein sei, um insbesondere jungen Menschen mit Startschwierigkeiten sichere berufliche Perspektiven zu ermöglichen, so Nico Schönefeldt, Leiter des Bereichs Ausbildung bei der Deutschen Industrie- und Handelskammer. Das sei vor dem Hintergrund des demografischen Wandels besonders wichtig.
Potenzial der Beruflichen Bildung noch nicht ausgeschöpft
Das Potenzial der Beruflichen Bildung ist nach Einschätzung von Schönefeldt jedoch bei weitem noch nicht ausgeschöpft: "Junge Menschen müssen im gleichen Maße über verschiedene Karrierewege und Chancen nach der Schule informiert werden. Eine duale Ausbildung ist im Vergleich zum Studium ein gleichwertiger Bildungsweg. Schulabgänger sollten den beruflichen Weg finden und wählen, der zu ihnen passt, ihren individuellen Interessen und Talenten entspricht und gute Beschäftigungsperspektiven bietet."
Die IHK-Ausbildungskampagne 'Jetzt #könnenlernen: Ausbildung macht mehr aus uns' mache auf die Attraktivität der dualen Ausbildung aufmerksam, so der Experte. "Unsere duale Berufsausbildung ist nach wie vor ein Erfolgsmodell, das nicht nur die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit am Wirtschaftsstandort Deutschland stärkt, sondern auch zu unserer niedrigen Jugendarbeitslosigkeit beiträgt."
Viele Hilfen auch für Jugendliche mit Startschwierigkeiten
Die aktuelle DIHK-Ausbildungsumfrage zeige, dass die allermeisten Unternehmen gegenüber Menschen mit Startschwierigkeiten offen seien und diese während der Ausbildung auf vielfältige Weise unterstützten, berichtet Schönefeldt.
"Instrumente wie Einstiegsqualifizierungen, Assistierte Ausbildung oder das ehrenamtliche Programm VerA zu Verhinderung von Ausbildungsabbrüchen können helfen, den Einstieg in eine Ausbildung zu erleichtern und die Erfolgsquote zu steigern und sollten daher noch bekannter gemacht werden."