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Berichtsstandards fehlt es an Verhältnismäßigkeit und Praktikabilität

DIHK-Präsident warnt vor Mehrbelastungen durch CSRD-Richtlinie
Hängeregister mit Reitern zum Thema CSR

Schmale Hängeordner werden künftig auch in kleineren Betrieben nicht mehr für das Thema CSR ausreichen

© Olivier Le Moal / iStock / Getty Images Plus

Dass die aus der europäischen Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) erwachsenden Pflichten zur Nachhaltigkeitsberichterstattung viele Unternehmen überfordern könnten, befürchtet Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK).

Die CSRD-Richtlinie von Ende 2022 verpflichtet mehr Unternehmen als bisher zur Nachhaltigkeitsberichterstattung und sieht unter anderem erweiterte und standardisierte Inhalte vor. Die neuen Regeln greifen ab dem 1. Januar 2024 für die Veröffentlichung von Geschäftsberichten, die die Periode 2023 betreffen.

DIHK-Präsident Peter Adrian

Peter Adrian

© DIHK / Werner Schuering

"Die neuen Berichtspflichten in Europa sollen dazu dienen, Investoren am Kapitalmarkt über die Nachhaltigkeit der Unternehmen zu informieren", erläuterte Adrian auf Medienanfrage. Ziel sei es, die Finanzierung der für die Transformation der Wirtschaft erforderlichen Investitionen am Kapitalmarkt zu erleichtern.

"Allerdings finanzieren sich nur wenige große Unternehmen über den Kapitalmarkt", gab der DIHK-Präsident zu bedenken. "Für die meisten mittelständischen Unternehmen führen die neuen Berichtsstandards vor allem zu erheblichen Mehrbelastungen."

Bisher hätten rund 500 deutsche Betriebe berichtet, künftig müssten etwa 15.000 Unternehmen ausführliche Nachhaltigkeitsberichte erstellen, rechnete er vor. "Nach einer ersten Einschätzung fehlt es bei den über 300 Seiten langen Regeln an Verhältnismäßigkeit und Praktikabilität."

Betroffene Betriebe überwiegend nicht kapitalmarktorientiert

Nach Einschätzung der DIHK müsse viel stärker berücksichtigt werden, dass künftig berichterstattungspflichtige Betriebe überwiegend keine international tätigen kapitalmarktorientierten Großunternehmen mit Erfahrung in der Nachhaltigkeitsberichterstattung seien, sondern vielfach mittelständisch geprägte Firmen.

"Für sie wird nun die Transformation hin zu einer nachhaltigeren Wirtschaft zusätzlich erschwert", warnte der DIHK-Präsident. "Damit wird auch die von der Bundesregierung angestrebte neue deutsche Geschwindigkeit wieder abgebremst."

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