Gemeinsam mit dem Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) und der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) hatte die DIHK am 19. September Vertreterinnen und Vertreter von Wirtschaft und Politik ins Haus der Deutschen Wirtschaft eingeladen.
Adrian: Vertrauen zwischen Politik und Wirtschaft wieder stärken
Parlamentarischer Abend von DIHK, BDI und BDA mit Bundesarbeitsminister HeilEr beobachte mittlerweile eine Vertrauenskrise in die Zukunftsfähigkeit des Landes. Die Wirtschaft hadere mit dem Standort.
Planungssicherheit schafft Gestaltungsspielraum
"Deshalb ist es wichtig, dass das gegenseitige Vertrauen zwischen Politik und Wirtschaft wieder wächst“, verdeutlichte Adrian. Die Politik sollte die langfristigen Rahmenbedingungen setzen und Planungssicherheit schaffen. Dafür seien Bürokratieabbau und eine geringere Regelungsdichte unbedingt erforderlich. Das schaffe dann den notwendigen Gestaltungsspielraum für die Unternehmen – für Innovation, Investitionen und Zukunft.
"Unternehmen werden in der Breite erst dann wieder mehr Vertrauen in die Politik gewinnen, wenn positive Veränderungen auch tatsächlich in der Praxis ankommen. Schnell und konkret", forderte er. Dafür seien Initiativen wie der Deutschland-Pakt gut. Jetzt müssten den politischen Ankündigungen aber auch unbedingt Taten folgen. "Wir werden die Politik in Berlin und in Brüssel daran messen, was am Ende wirklich bei den Unternehmen ankommt."
Mammutaufgabe Fachkräftesicherung
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil verdeutlichte als Gastredner das Anliegen der Bundesregierung, den Standort und insbesondere den Arbeitsmarkt für die Zukunft zu rüsten. Die Sicherung der Fachkräftebasis sei dabei eine der größten Aufgaben Deutschlands für die nächsten Jahrzehnte. Es gelte das Potenzial im Inland besser zu nutzen, etwa durch mehr Aus- und Weiterbildung und eine höhere Erwerbsbeteiligung von Frauen und Älteren. Zusätzlich werde Deutschland aber auch Fachkräfte aus dem Ausland brauchen.
Ein wichtiger Schritt dafür sei das im Sommer verabschiedete Fachkräfteeinwanderungsgesetz, das Erleichterungen in der Praxis schaffen werde, führte Heil aus. Fachkräfte sollen demnach schneller und unbürokratischer in Deutschland arbeiten können. Als Beispiel nannte er etwa die dringend notwendige Digitalisierung bei Visa-Verfahren.Zudem sprach sich der Bundesarbeitsminister für eine radikale Verbesserungen bei Betriebspraktika von Schülerinnen und Schülern aus: "Wir brauchen früher Berufsorientierung an allen Schulen dieses Landes." Auch müssten in Zukunft die Chancen von Künstlicher Intelligenz besser genutzt werden, um für den Arbeitsmarkt und damit für die Wirtschaft spürbare Impulse zu setzen.