Mit ihrem "Kompass für Wettbewerbsfähigkeit" legt die Europäische Kommission jetzt einen Fahrplan vor, wie die EU auf wichtigen Feldern ihren Rückstand gegenüber den USA und China aufholen soll. Die deutsche Wirtschaft hofft auf eine rasche und praxisorientierte Umsetzung.
Im Kern sollen mit dem Kompass die Vorschläge aus dem "Draghi-Bericht" umgesetzt werden, insbesondere ein massiver Bürokratieabbau und erhebliche Investitionen.
"Europäische Unternehmen stehen im globalen Wettbewerb vor immensen Herausforderungen", kommentiert Peter Adrian, Präsident der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), das Papier. "Sie haben dabei die Wirtschaftspolitik der EU in den vergangenen fünf Jahren leider eher als Belastung erlebt."
Nach Einschätzung einer deutlichen Mehrheit der deutschen Industriebetriebe sei die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Europa seit 2019 spürbar gesunken, berichtet Adrian. "Umso richtiger ist es, dass die neue EU-Kommission jetzt mit dem Kompass für Wettbewerbsfähigkeit einen Fahrplan vorlegt, wie sie die Rahmenbedingungen für Unternehmen verbessern will."
Wirtschaften spürbar und für alle Betriebe erleichtern
Aus Sicht der Wirtschaft seien Bürokratieabbau, die Vollendung des Binnenmarktes, die Senkung der Energiepreise und das Vorantreiben von Handelspartnerschaften wichtige Ziele. "Nun müssen aber auch Taten folgen, die das Wirtschaften in den Betrieben vor Ort spürbar und in allen Branchen erleichtern", mahnt der DIHK-Präsident. "Nur dann bringen die Reformen den dringend benötigten Schub für den Wirtschaftsstandort Europa."
Kontakt
Freya LemckeLeiterin der DIHK-Vertretung bei der EU
Welche Maßnahmen der "Kompass für Wettbewerbsfähigkeit" im Einzelnen vorsieht, um die Innovationslücke zu schließen, Dekarbonisierung und Wettbewerbsfähigkeit voranzubringen und externe Abhängigkeiten zu verringern, erklärt hier das DIHK-Team in Brüssel.