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Adrian: Den Unternehmen wieder Lust auf Forschung und Innovation machen

Zehn Impulse, damit Tüftler, Erfinder und Macher durchstarten können
Festkörperbatterie für Elektrofahrzeuge

Auf Feldern wie etwa Speicherlösungen werden dringend neue Ideen benötigt

© Just_Super / E+ / Getty Images

Die deutsche Wirtschaft steht vor gewaltigen Herausforderungen, die innovative Lösungen erfordern. Doch das Umfeld für neue Produkte, Dienstleistungen und Technologien ist stark verbesserungswürdig. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) unterbreitet Vorschläge, wie gegengesteuert werden kann.

Ohne Innovationen ist die Bewältigung von Themen wie klimafreundlichere Energieversorgung, Digitalisierung oder demografischer Wandel ebenso wenig vorstellbar wie ein Bestehen im internationalen Wettbewerb. Gleichzeitig ist die Bereitschaft der Unternehmen, hierzulande in Neuheiten zu investieren, denkbar gering. Mit diesem Dilemma befasst sich das vom DIHK-Präsidium beschlossene Papier "DIHK-Impulse für eine zukunftsfähige Innovationspolitik".

Viele Bremsklötze für Innovationstempo

DIHK-Präsident Peter Adrian

Peter Adrian

© DIHK / Werner Schuering

"Schleppende Digitalisierung, überbordende Bürokratie, hohe Energiekosten und lange Genehmigungsverfahren drücken auf das Innovationstempo", sagt DIHK-Präsident Peter Adrian zu dem am 26. März veröffentlichten Impulspapier des DIHK-Präsidiums, in dem die Industrie- und Handelskammern aus allen Bundesländern vertreten sind. "Unternehmen können ihren Ideenreichtum am Standort Deutschland nur dann wieder richtig entfalten, wenn die Politik den Ballast für die Betriebe deutlich reduziert. Wir müssen jetzt die richtigen Schritte einleiten. Dann – aber auch nur dann – haben wir auch eine Zukunft als Land der Tüftler und Denker, der Erfinder und Macher."

Angesichts der Vielzahl an Belastungen haben die Innovationsaktivitäten der deutschen Wirtschaft derzeit einen Tiefpunkt erreicht. Sie sind laut jüngstem DIHK-Innovationsreport auf den niedrigsten Stand seit der ersten Erhebung im Jahr 2008 gefallen. Gleichzeitig wollen die Unternehmen verstärkt im Ausland forschen. 

Freiräume für Neues schaffen

"Diesen gefährlichen Trend müssen wir dringend umkehren", mahnt Adrian. "Ohne neue Ideen und Produkte 'made in Germany' wird unsere Wirtschaft nicht auf Wachstumskurs kommen. Wir brauchen daher politische Signale, die den Wirtschaftsstandort stärken und Unternehmen wieder Lust auf Forschung und Innovation in Deutschland machen."

Wie solche Impulse konkret aussehen sollten, hat die IHK-Organisation jetzt in einem Positionspapier zusammengefasst. "Ziel muss ein Umfeld sein, das den Betrieben Freiräume lässt, Neues zu entwickeln", erläutert DIHK-Präsident Adrian. Dazu zählt laut DIHK-Analyse vor allem weniger Bürokratie: "Mehr als zwei Drittel der Betriebe sind durch Bürokratie in ihrer Innovationstätigkeit eingeschränkt. Hierdurch wird Personal und Geld gebunden, das dann für Innovationen fehlt."    

Ein wichtiges Puzzlestück für ein innovationsfreundliches Umfeld sind aus Sicht der Betriebe zudem technologieoffene Förderprogramme, die schnell und bürokratiearm die Unternehmen erreichen. Weiteren Nachholbedarf sieht die DIHK gleichfalls beim Thema Innovationsförderung – auch wenn es hier in den letzten Jahren bereits positive Veränderungen gab.

Förderprozesse konsequent entschlacken

Adrian: "Fördermöglichkeiten werden oft nicht genutzt, weil sie nicht bekannt sind oder die   Antragsstellung zu kompliziert ist." Um die Förderung für Unternehmen attraktiver zu gestalten, sollte daher aus Sicht der DIHK die konsequente Entschlackung der Prozesse auf der Agenda stehen – von der Beantragung bis zum Abschlussbericht. Das vom Bundeswirtschaftsministerium entwickelte Format der "Praxis-Checks" könnte hier Pate stehen.

Wichtig ist dem Papier zufolge zudem eine Stärkung des Wissenstransfers zwischen Wissenschaft und Unternehmen. So sollte die Deutsche Agentur für Transfer und Innovation (DATI) niederschwellige Möglichkeiten für Unternehmen bieten, mit der Wissenschaft zu kooperieren. 

Mehr Schwung ist laut DIHK auch bei der Umsetzung des angekündigten Reallabore-Gesetzes nötig.  Adrian: "So können Innovationen praxisnah erprobt und damit schneller realisiert werden. Das ist notwendig, damit Deutschland weiter ein Innovationsstandort bleibt."

Das Positionspapier, das am 20. März vom DIHK-Präsidium verabschiedet wurde, finden Sie hier.

Eine PDF-Version ist hier abrufbar:
DIHK-Positionspapier Innovationspolitik 2024 (PDF, 284 KB)


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Christian Gollnick Referatsleiter Innovationspolitik

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Petra Blum Pressesprecherin