Wenn Jugendliche keinen Ausbildungsplatz finden, besuchen sie oft Kurse zur beruflichen Qualifizierung. Dabei könnten viele direkt eine betriebliche Ausbildung starten, das belegt jetzt eine aktuelle Studie. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) macht sich für praxisorientierte Lösungen stark.
"Zu oft finden Jugendliche und Betriebe nicht zusammen"
Bertelsmann-Studie stützt Forderung nach mehr Praxisbezug im ÜbergangFür ihre Analyse "Jugendliche im Übergangssektor" hatte die Bertelsmann Stiftung bundesweit Fachkräfte befragt, die junge Menschen auf ihrem Weg in den Beruf begleiten. Das zentrale Ergebnis: Junge Menschen im Übergangssektor – 2023 waren es laut Bertelsmann fast 250.000 – könnten häufig direkt eine Ausbildung starten – mit oder ohne Unterstützung.
"Aber zu oft finden Jugendliche und Betriebe nicht zusammen", kommentiert DIHK-Ausbildungsexperte Nico Schönefeldt die Resultate der Erhebung. Für Betriebe bedeute jeder unbesetzte Ausbildungsplatz verlorenes Fachkräftepotenzial und ein Risiko für Wachstum und Wettbewerbsfähigkeit. Umso wichtiger sei es, die duale Ausbildung zu stärken und Übergänge gezielt zu verbessern.
"Was wir brauchen, ist keine Ausbildungsgarantie, sondern gezielte Lösungen für den Betriebsalltag und die berufliche Orientierung", fordert Schönefeldt. "Unternehmen engagieren sich bereits von sich aus enorm, bieten Chancen und investieren in die Zukunft – wenn Jugendliche berufliche Vorstellungen haben." Dieses Engagement verdiene nicht nur Anerkennung, sondern auch mehr politische Unterstützung.
Echter Mehrwert etwa bei der Einstiegsqualifizierung
Für den DIHK-Ausbildungsexperten ist klar, dass die betriebliche Praxis im Fokus stehen muss. So gebe es im Übergangssystem Angebote mit echtem Mehrwert. "Die Einstiegsqualifizierung ist ein solches Sprungbrett", lobt Schönefeldt. Sie bringe Betriebe und potenzielle Auszubildende zusammen und schaffe Perspektiven. "Solche Programme müssen wir stärken, um den Fachkräftenachwuchs zu sichern und den jungen Menschen echte Chancen zu geben."