Das Bundeskabinett hat am 4. Dezember eine Nationale Kreislaufwirtschaftsstrategie beschlossen. Das für die Unternehmen wichtige und positiv besetzte Thema Recycling sollte bürokratiearm und praxisnah umgesetzt werden, mahnt die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK).
"Kreislaufwirtschaft ist eine Sache der Wirtschaft"
DIHK: Unternehmen frühzeitig einbinden und unterstützenDie Kreislaufwirtschaft stehe auch bei vielen Unternehmen auf der Agenda, betont der stellvertretende DIHK-Hauptgeschäftsführer Achim Dercks. Ressourcenschonung könne helfen, "Rohstoffe effizienter zu nutzen und auch die Unabhängigkeit von einzelnen Lieferanten zu erhöhen", stellt er klar. "Deshalb ist es wichtig, dass die Politik hier die richtigen Signale sendet."
Er verweist auf die aktuelle DIHK-Umfrage zur Kreislaufwirtschaft. Sie zeige, dass viele Unternehmen den Übergang zu einer Circular Economy dann als Chance sähen, wenn diese bürokratiearm und mittelstandsfreundlich gestaltet werde. Mehr als jeder zweite Betrieb beschäftige sich aus eigenem Antrieb intensiv mit der Frage, wie er sein Geschäftsmodell mit Elementen der Kreislaufwirtschaft verbinden könne.
Praxistauglichkeit beachten
Dercks: "Ambitionierte politische Ziele müssen daher aus Sicht der Wirtschaft auch daran gemessen werden, was in der Praxis funktionieren kann und was nicht. Denn drei von fünf Unternehmen befürchten zusätzliche Bürokratie etwa durch neue Dokumentationspflichten." Zahlreiche Betriebe bewerteten zudem den zeitlichen Rahmen als unrealistisch. Dies gelte insbesondere für Mindesteinsatzquoten für Sekundärmaterialien oder die geplante Einführung eines digitalen Produktpasses.
"Kreislaufwirtschaft ist – wie das Wort schon sagt – vor allem eine Sache der Wirtschaft", so Dercks. "Politik kann hier nur erfolgreich sein, wenn sie bei geplanten Maßnahmen die Unternehmen frühzeitig einbindet, die digitale Infrastruktur vorantreibt und besonders den Mittelstand unterstützt."